Um 5 Uhr gingen am Samstag die ersten Notrufe bei der Feuerwehr Mülheim ein. Zwischen 5 und 7 Uhr regnete es am Samstag 40 Liter pro Quadratmeter. In einigen Wohnungen stand das Wasser bis zur Decke. Die Feuerwehr musste sogar Taucher einsetzen.
„Wir liegen ganz, ganz knapp unter dem Alarm“, meinte am Sonntag Berthold Chilla, Einsatzleiter der Feuerwehr Mülheim.
Hochwasser an der Ruhr
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Zu der Zeit strömen bereits 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Ruhr. Längst ist der Fluss über die Ufer getreten, breitet sich über Wege und Felder aus. Bei Renaldo Braun an der Mendener Straße 280 steht er kurz vor der Tür. Braun muss lange zurückdenken, bis er sich an ein ähnliches Ausmaß erinnern kann.
Die beiden privaten Wetterstationen Altstadt und Winkhausen bestätigen das: Am Samstag fielen innerhalb von 24 Stunden in Mülheim 63 Liter pro Quadratmeter, deutlich mehr als in den Nachbarstädten. „Allein am Samstagmorgen zwischen 5 und 7 Uhr gingen 40 Liter pro Quadratmeter nieder“, berichtet Werner Vogel und nennt als Vergleich den bisher regenreichsten Tag in diesem Jahr: Es war der 15. August mit 36 Litern.
A 40 zeitweise gesperrt.
Um 5 Uhr erreichen am Samstag die ersten Notrufe die Feuerwache. „Das schaukelte sich dann hoch. Um acht Uhr standen schon etliche Keller unter Wasser“, so Chilla. Weitere Einsatzkräfte werden aus der Freizeit gerufen, das Technische Hilfswerk eingeschaltet, die Stadtentwässerung Mülheim setzt fünf Saugwagen ein, die Mülheimer Entsorgungsbetriebe schicken Kehrmaschinen auf die Straßen. Wie überall verstopft auch in Mülheim das Laub viele Abflüsse, so dass sich auf Straßen und in Senken das Wasser sammelt. Am Rhein-Ruhr-Zentrum muss zeitweise die A 40 gesperrt werden
Hochwasser in Mülheim
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Rund 100 Einsatzkräfte sind am Samstag im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Sie haben vor allem im Rumbachtal viel zu tun. An der Walkmühle sind mehrere Keller vollgelaufen. In einzelnen Wohnungen, die im Souterrain liegen, steht das Wasser bis unter die Decke, so Chilla.
Am Föhrenkamp in Saarn ist ein Bacheinlauf durch Laub verstopft, als Folge laufen dort die Keller und eine Tiefgarage voll Wasser. Die Feuerwehr muss sogar Taucher einsetzen, die am Bacheinlauf Äste und Laub beseitigen. Danach wird die Tiefgarage leer gepumpt. Mehrere Fahrzeuge werden durch die Wassermassen beschädigt. Ähnlich sieht es an der Parsevalstraße aus, wo ebenfalls eine Tiefgarage voll Wasser gelaufen ist.
„Wir müssen abwarten, wie der Wasserstand der Ruhr sich entwickelt“, heißt es bei der Feuerwehr . Renaldo Braun ist auf alles vorbereitet, macht sich aber nicht verrückt: „Ein tolles Schauspiel“, meint er mit Blick auf die Flusslandschaft. vor seiner Haustür.
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