Mülheim.
Die Ruhr ist mittlerweile auch in Mülheim über ihre Ufer getreten. Der Leinpfad auf der rechten Ruhrseite zwischen Menden und der Stadtgrenze Essen sind gesperrt. Stadtsprecher Volker Wiebels sieht die Lage jedoch gelassen.
Das Hochwasser hat Mülheim inzwischen erreicht, die Lage ist allerdings entspannt. „Ein normales saisonales Hochwasser“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Saarner Ruhrauen stehen unter Wasser und der Leinpfad auch.
Daher ließ die Stadt den Leinpfad auf der rechten Ruhrseite zwischen Menden und der Stadtgrenze Essen (Ruhrtalbrücke) am Wochenende sperren. Auch die Spazierwege in den Ruhrauen wurden wegen Überflutung abgesperrt.
„Für uns ist der Ruhrpegel der Stadt Wetter ausschlaggebend“, erklärt Volker Wiebels. „Wenn wir wissen, wie viel aus Wetter kommt, wissen wir, ob wir Hochwasserschutzmaßnahmen ergreifen müssen.“
Einige Schieber geschlossen
Das sei der Fall, wenn die Durchflussgeschwindigkeit in Wetter über 800 Kubikmeter pro Sekunde liege. Aber es waren bisher um die 650 – „und der Pegel sinkt wieder“. Dennoch hat die SEM, die Mülheimer Abwasserentsorgungsgesellschaft, zwischendurch einige Hochwasserschieber geschlossen, damit das Ruhrwasser nicht in die Abwässerkanäle zurückfließen kann. Ab etwa 700 Kubikmeter Ruhrwasser pro Sekunde in Wetter wird in Mülheim die Brücke von der Schleuseninsel zum Kassenberg – der Fuß- und Radweg „Zum Gerberstieg“ – hochgeklappt. damit sie nicht beschädigt wird. „Das ist in dieser Saison noch nicht vorgekommen.“
Steigt der Pegel in Wetter über 800, könnte es Probleme mit den Tiefgaragen geben. „Die liegen im Grundwasserbereich“, so Wiebels. Theoretisch könnte es bei starkem Hochwasser nötig sein, zu fluten, „um einen Gegendruck zu erzeugen, damit die Bodenplatte nicht hochgedrückt wird.“ Das sei ein einziges Mal passiert: Zu Testzwecken beim Bau der Stadthallen-Tiefgarage Anfang der 1990er Jahre.