Mülheim. .

Mülheim hat einen neuen Jugendstadtrat (JSR). Mit einer Wahlbeteiligung von 12,9 Prozent wurden zum dritten Mal 29 Sitze besetzt. Die neuen Mitglieder wollen sich besonders für Schule und Bildung einsetzen.

Genau 8222 Mülheimer zwischen 14 und 18 Jahren waren wahlberechtigt, 1061 machten ihr Kreuz für einen der 31 Kandidaten auf 29 Sitze. Mit einer Wahlbeteiligung von 12,9 % wurde der dritte Jugendstadtrat (JSR) gewählt.

Eine positive Botschaft birgt das Ergebnis, das am Samstag von Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld in der VHS verkündet wurde, auf jeden Fall: Die Jugendlichen, die zur Urne gingen, nahmen die Wahl ernst. 1061 Stimmen wurden abgegeben, alle 1061 waren gültig.

Schule und Bildung sind wichtige Themen

Mit großer Ernsthaftigkeit blicken die Jugendstadträte auch auf ihre zukünftige Aufgabe. Die Mehrzahl von ihnen wurde erstmals in den JSR gewählt, doch alle haben konkrete Ideen, was sie angehen möchten. Schule und Bildung nennen viele als wichtige Themen. „Immerhin betrifft uns das persönlich“, sagt Leo Klar.

Der erste, 2006 gewählte JSR beeindruckte viele. „Ich war zuerst skeptisch, aber dass der Jugendstadtrat damals das Reggae-Festival gerettet hat, hat mich überzeugt“, sagt Jan Kraft. Auch andere nennen dies als Aha-Erlebnis zu der Erkenntnis: „Jugendliche können etwas bewegen“, so Gina Bergmann. Vielleicht war der erfolgreiche und öffentlichkeitswirksame Einsatz für das Festival ein Grund für die gute Beteiligung an der zweiten JSR-Wahl: Nach 10 % bei der Premiere 2006, wählten 2008 rund 15 % der Berechtigten.

Jugendliche setzen eigene Schwerpunkte

Für diesen, den zweiten JSR galt es kein Festival zu retten. Dass die Wahlbeteiligung wieder auf 12,9 % gesunken ist, mag damit zusammenhängen. Dennoch griffen die Jugendlichen viele kommunalpolitischen Themen auf und setzten eigene Schwerpunkte: Sie beschäftigten sich mit dem Haushaltssicherungskonzept, luden zu Diskussionen und Fußballturnier, machten sich für einen Jugendsportpark stark, organisierten Events.

Den Auftrag, diese Arbeit fortzuführen, gab die scheidende JSR-Vorsitzende Martha Majewski ihren Nachfolgern mit. Und: „Ihr seid das Sprachrohr der Jugendlichen. Hört auf eure Wähler, das ist ganz wichtig.“