Mülheim.

Im aktuellen Vergleich der 100 größten Städte Deutschlands schneidet Mülheim gut ab. So bleibt die Stadt etwa "erfolgreichster Wirtschaftsstandort in der Metropole Ruhr“. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf wuchs erheblich.

Eine Statistik auszuwerten, ist eine Frage der Perspektive. „Mülheim an der Ruhr bleibt erfolgreichster Wirtschaftsstandort in der Metropole Ruhr“, freut sich etwa die Mülheim & Business GmbH. Denn im aktuellen Gesamtvergleich der 100 größten deutschen Städte – erstellt im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und des Magazins Wirtschaftswoche – landete die Ruhrstadt auf Rang 34.

Abgefragt wurden die großen Bereiche Arbeitsmarkt, Soziales, Wirtschaft und Wohlstand.

Wirtschaft:

Mülheims Wirtschaftsleistung pro Kopf wuchs im Zeitraum von 2004 bis 2008 um 33,7 Prozent. Das bringt Platz eins. Unzufrieden scheint die Wirtschaft dennoch: Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen beurteilte die Stadt als nicht wirtschaftsfreundlich. Konkret Platz 91 von 100.

Dagegen beurteilen etwa Oberhausener Unternehmer ihre ansonsten klamme Stadt positiver: Platz 29 bzw. Bestnote unter den Ruhrgebietsstädten – dabei rangiert der Nachbar in der Frage der Wirtschaftsleistung gerade einmal auf Nr. 79 (+5,9%) und liegt auch beim Ranking in den Gewerbesteuerhebesätzen schlechter (97, Mülheim: 93)

„Wir können uns diese Diskrepanz nicht erklären“, Daniela Städter, Sprecherin von Mülheim&Business, ist überrascht, „die Kommune ist zertifiziert als ein mittelstandsfreundlich.“

Wirtschaftliche Stärke zeigt Mülheim auch beim durchschnittlich verfügbaren Einkommen. Es verbesserte sich in den letzten fünf Jahren um 9,5 %. Das Bundesmittel lag bei 7,2. So landet Mülheim auf Rang 23.

Arbeitsmarkt:

Gutes Mittelfeld (Rang 29) nimmt die Stadt in der Kategorie Arbeitsmarkt ein – bestes Ergebnis an der Ruhr.

Betrachtet man jedoch die Entwicklung (dynamisches Ranking), landet Mülheim weiter hinten (77). Es dürfte am unterdurchschnittlichen Rückgang der Arbeitslosenquote (-0,8%) bzw. Anstieg des Beschäftigungswachstums (+2,5%) liegen. Der Platz-Hirsch im Revier ist übrigens Bottrop, selbst wenn das nur für den 21. Platz im Bundesvergleich reicht.

Bildung:

Mittelmaß in Mülheim – was den Anteil von Beschäftigten mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss betrifft: Platz 55 im Bund, zehn im Land, so das Ergebnis von 2009 – die Hochschule Ruhr-West spielte da noch keine Rolle. Die Tendenz (2004-2008) geht nach oben: Das Plus von 1,5% bringt Platz 27 beim dynamischen Ranking.