Niederberg. .
Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) bescheinigt den Städten im Kreis Mettmann im Vergleich mit Mittelstädten im übrigen NRW einen guten Stand.
Gestern legte die Kammer ein Mittelstädte-Ranking vor, das Ratingen und Langenfeld im Bundesland die Positionen eins und zwei, Velbert immerhin noch einen guten mittleren Platz im Gesamtklassement einräumt. „Unserem Ranking liegen die Daten von insgesamt 139 Städten zugrunde“, erläuterte gestern IHK-Geschäftsführer Dr. Ulrich Biedendorf. Dabei wurden die Werte aus den Themenblöcken Wirtschaft, kommunale Finanzen, Verkehr, Bevölkerungsentwicklung und Kaufkraft/Einzelhandel miteinander verglichen.
Objektive Daten
Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen der IHK, bei denen vor allem die Unternehmen im Kreis Mettmann zum Wert der Städte als Wirtschaftsstandorte befragt wurden, sind diesmal objektive statistische Daten herangezogen worden, die einen Vergleich der Mittelstädte im Kreis mit jenen landesweit möglich machen. „Zweck des Rankings ist es, den Stadtverwaltungen und Wirtschaftsförderungen eine Orientierung darüber zu geben, wo die Stadt steht und wo investiert werden muss, um für Unternehmer interessanter zu werden“, so Biedendorf.
Zwar belegt Velbert unter den 139 NRW-Städten nur Platz 61 – von allen kreisangehörigen Städten den schlechtesten Rang. Gleichwohl stellen die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen ein differenzierteres Bild der Schlossstadt dar. So wird die Verkehrsanbindung an das südliche Ruhrgebiet und nach Wuppertal durchaus positiv gesehen – allein die Rheinschiene wird durch den noch fehlenden Lückenschluss bislang nicht rasch erreicht. Somit ist der Flughafen auch in weiter Ferne. Immerhin: 2016 wird sich diese Situation verbessern. Negativ aber auch: Velbert hat keinen eigenen Bahnhof.
Zahlreich sind die Schwächen auf den anderen Untersuchungsgebieten: Platz 79 erreicht Velbert bei der Wirtschaft. 12 Prozent minus bei den Beschäftigtenzahlen in den letzten zehn Jahren fallen auf, ein sehr geringer Gründungssaldo (Platz 131). Allein der aktuelle Stand der Beschäftigten in Relation zur Einwohnerzahl (Platz 33) und der positive Pendlersaldo (Platz 39) werden gut bewertet.
Schwach ist Velbert hingegen bei den Blöcken Bevölkerungsentwicklung (Platz 100) und kommunale Finanzen (Platz 111) aufgestellt: „Die Hebesätze bei Grund- und Gewerbesteuer sind so hoch, dass Velberts Zukunft bei gleichzeitig sinkender Einwohnerzahl düster ausschaut“, so Biedendorf. Mit einer Verschuldung von 4818 Euro liege die Pro-Kopf-Verschuldung landesweit auf höchstem Niveau.