Bochum. .
Bei einer deutschlandweiten Erhebung zum Thema „attraktive Stadt“ bildete Bochum das Schlusslicht von 34 Städten. Ein Problem, das viele Ruhrgebiets-Städte hätten, sagen die Initiatoren. Die Kommunen würden zu wenig ihre Stärken hervorheben.
Beim Städte-Ranking sieht Bochum („Bochum macht jung“) alt aus: Kürzlich, bei einem Vergleich des Hamburger Instituts HWWI unter 30 Städten, landete Bochum auf dem vorletzten Platz. Im November kam es noch schlimmer: Beim deutschlandweiten „Brandmeyer Stadtmarken-Monitor 2010“ , wo es um Attraktivität der Städte ging, gab es für Bochum nur 4,5 von 10 Punkten und damit den allerletzten Platz.
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In diese Umfrage waren 34 deutsche Städte ab einer Einwohnerzahl von 250.000 sowie alle Landeshauptstädte einbezogen. Per Telefoninterviews wurden dazu 2002 Privatleute aus Deutschland ab 18 Jahren befragt. Da mochte so mancher Bochum noch nie oder lange nicht mehr gesehen haben, schließt Dr. Ottmar Franzen, mit seiner Firma „Konzept & Markt“ Mitverfasser des Rankings, der Redaktion gegenüber durchaus nicht aus.
Warum Bochum auf die Befragten so abstoßend wirkt, sei beim Ranking nicht weiter spezifiziert worden, schildert Franzen: „Das kann die Bausubstanz sein oder die Innenstadtmöblierung.“ Fest stehe aber, dass Bochum in der Außenwahrnehmung der deutschen Bevölkerung ein negatives Image habe. Auch wenn in letzter Zeit viel investiert worden sei. „Das Problem haben viele Ruhrgebietsstädte“, weiß Franzen. „Was man den Leuten nicht sagt, können sie nicht wissen. Das ist ein Kommunikationsproblem. Das Wichtigste ist, dass eine Stadt ihre Stärken hervorhebt.“ Wie „Hamburg als die Stadt am Wasser“.
Dass Bochum es nötig hat, belegt das Ranking auch in den Kategorien „Sympathie“ und „Familienfreundlichkeit“ - da sprangen jeweils nur zwei drittletzte Plätze heraus. Schwacher Trost: Zum Thema „wirtschaftliche Stärke und der Entwicklung in Zukunft“ landete Bochum im hinteren Mittelfeld auf Platz 26, was vor allem den jüngeren Befragten (bis 29) zu danken ist.
„Das ganze Revier steht hinten“, bemerkte Matthias Glotz, Leiter der Bochum Marketing, dazu, sieht die Aussagekraft des Rankings aber auch „ein bisschen skeptisch“. Weil manche Befragte vielleicht nur den „Toto- und Harry-Eindruck mit völlig verblödeten Migrationskids“ hätten. Dabei könne Bochum sein Image als Wissenschaftsstadt, als „Stadt der Hochschulen“ steigern. Oder als Kulturhochburg. Aber die Stadt müsse das auch wollen. Angesichts des Kulturhauptstadtjahres rät Glotz, das Revier müsse sich weiter gemeinsam kulturell aufstellen, so „wie wir schon den Tourismus gemeinsam vermarkten“.