Mülheim. Rasen, Laufbahn und Flutlicht werden an der Mintarder Straße umgebaut, für viel Geld. Woher die Summe kommt und woran es noch hapern könnte.

Eine Sportanlage mit Kunststofflaufbahn war über viele Jahrzehnte bloß ein Traum der Mülheimer Leichtathleten. Seit September 2022 kann am Wenderfeld in Dümpten endlich auf solchen Bahnen gelaufen werden. Und gleichzeitig wurde sogar noch eine zweite Anlage in Aussicht gestellt, für die jetzt der Baubeschluss gefällt wurde.

Die Anlage an der Mintarder Straße in Saarn lag ohnehin auf Platz eins der Prioritätenliste für die Leichtathletikvereine in Mülheim. Aufgrund einer kleineren Förderkulisse ging die Stadt aber zunächst mit dem Wenderfeld erfolgreich ins Rennen, um 2021 zusätzlich eine Zusage aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ für ihr ursprüngliches Nummer-eins-Projekt zu erhalten. 1,834 Millionen Euro von insgesamt 2,83 Millionen werden darüber finanziert.

Vorbehalte bei Baubeschluss sind mittlerweile erledigt

Die zuständige Bezirksvertretung drei fällte bereits im März bei einer Enthaltung der MBI den Baubeschluss – allerdings unter dem Vorbehalt, dass zu dem Zeitpunkt weder die bautechnische Prüfung durch die Oberfinanzdirektion abgeschlossen, noch der finale Zuwendungsbescheid erteilt war. Beides ist mittlerweile geschehen, wie Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservices, am Montag im Sportausschuss bestätigte.

Die Mintarder Straße ist deutlich teurer als das Wenderfeld, weil in Saarn auch das 7860 Quadratmeter große Rasenspielfeld saniert werden muss. Dabei werden auch neue Drainagerohre verlegt und das Spielfeld erhält ein komplett neues Entwässerungssystem. Auch die Leitungen der automatischen Beregnungsanlage werden im Zuge der Bauarbeiten erneuert. Gleichzeitig wird ein sogenanntes Geogitter eingebaut, um künftig Absackungen zu verhindern. Es werden sowohl Bodenhülsen für Fußballtore gesetzt als auch Fundamente für Torstangen im American Football.

Am Wenderfeld in Mülheim-Dümpten können seit September 2022 bereits Wettkämpfe auf einer Kunststoffbahn stattfinden. Künftig soll das auch an der Mintarder Straße möglich sein.
Am Wenderfeld in Mülheim-Dümpten können seit September 2022 bereits Wettkämpfe auf einer Kunststoffbahn stattfinden. Künftig soll das auch an der Mintarder Straße möglich sein. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Es werde Licht: Bisher kein Trainingsbetrieb in den Wintermonaten möglich

Außerdem konnte im Winter an der Mintarder Straße bislang kaum trainiert werden, weil eine Beleuchtungsanlage fehlte. Das wird sich ändern. Über sechs Flutlichtmasten wird sowohl das Großspielfeld als auch die Laufbahn beleuchtet. Die Anlage wird so konzipiert, dass Teile einzeln geschaltet werden können.

Das Herzstück der Anlage ist die ovale 400-Meter-Rundlaufbahn mit sechs Bahnen, deren wasserundurchlässiger Kunststoffbelag künftig eine ganzjährige Nutzung ermöglicht. Die beiden D-förmigen Sektorenflächen, die zwischen den Laufbahnkurven und dem Rasenplatz entstehen, bieten Platz für zwei Weitsprunganlagen, eine Dreisprunganlage, einen Wassergraben für den 3000-Meter-Hindernislauf, jeweils eine Hoch- und Stabhochsprunganlage, den Anlauf für das Speerwerfen, eine Kugelstoßanlage für Wettkämpfe und den Wurfring für Diskus und Hammerwerfen.

Wie geht es mit einer möglichen Tribünenüberdachung weiter?

Um das Rasenspielfeld zu schonen, wird im von der Tribüne aus gesehenen linken Teil außerhalb der Sportanlage eine Kugelstoßanlage für Trainingszwecke auf einer Fläche von 150 Quadratmetern geschaffen.

Unklar ist aktuell noch, ob die bisherige Stehstufenanlage wie vorgesehen auf 40 Metern überdacht werden kann. Dies würde zusätzlich 155.000 Euro kosten. Die Stadt hatte den Projektträger bereits im März 2023 gebeten, die Maßnahme gegebenenfalls zurückzustellen, bliebt aber zuversichtlich, dass die Überdachung doch noch realisiert werden kann. Alles hänge vom Ausschreibungsergebnis der Sport- und Landschaftsarbeiten und der Beleuchtungsanlage ab.

Solche Arbeiten werden im kommenden Frühjahr auch an der Mintarder Straße in Saarn erfolgen.
Solche Arbeiten werden im kommenden Frühjahr auch an der Mintarder Straße in Saarn erfolgen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Bereits im Juni soll es an der Mintarder Straße losgehen und die Sportplatzarbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Die Kunststofflaufbahn wird aber aller Voraussicht nach erst im Frühjahr gebaut, da Nachtfeuchte und niedrige Temperaturen einen fachgerechten Einbau im Winter nicht zulassen.

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