Mülheim. Mülheim fehlt weiterhin eine Kunststofflaufbahn für die Leichtathletik. Damit sich das ändert, bewirbt sich die Stadt um zwei Förderungen.
Damit Mülheim nicht weiterhin die letzte kreisfreies Stadt Nordrhein-Westfalens ohne Kunststofflaufbahn für die Leichtathletik bleibt, bewirbt sich die Stadt nun für zwei Förderprogramme. Dies beschloss der Sportausschuss am Freitag einstimmig.
Es geht zum einen um das Städtebauförderungsprogramm „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten“, wo Mülheim mit der Sportanlage Wenderfeld ins Rennen geht. Die Anlage in Dümpten soll in eine sogenannte „Leichtathletikanlage Typ B“ mit Kunststoffrundlaufbahn umgewandelt werden.
Die vorhandene Tennenlaufbahn soll zu diesem Zweck abgetragen werden. Vor dem Bau der neuen Kunststofflaufbahn muss die Entwässerung erneuert werden. Zudem soll die vorhandene Flutlichtanlage durch eine neue ersetzt werden. Die Rasenfläche ist nicht sanierungsbedürftig. Insgesamt werden 750.000 Euro veranschlagt.
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Kleinerer Fördertopf: Wenderfeld vor Mintarder Straße
Dies entspricht der maximalen Fördersumme und ist auch der Grund dafür, weshalb im Zuge dieses Förderprogramms der Sportplatz am Wenderfeld bevorzugt wird. Die Fachschaft Leichtathletik und die darin zusammengeschlossenen Vereine hatten sich eigentlich für die Anlage an der Mintarder Straße als Favoriten für einen Standort mit Kunststofflaufbahn ausgesprochen.
„Aber wir sind von Fördertöpfen abhängig, sonst würden wir ja die Mintarder Straße zuerst machen“, betonte auch Oliver Willems (SPD) im Sportausschuss. In Saarn müsste neben einer neuen Kunststofflaufbahn im Gegensatz zum Wenderfeld auch das komplette Spielfeld erneuert werden - inklusive Be- und Entwässerung. Dazu kommen eine neue Trainingsbeleuchtungsanlage mit sechs Masten, die Sanierung der vorhandenen Stehstufen mit einer Teilüberdachung und der Umbau einer Flüchtlingsunterkunft zu einem Lagergebäude. Der Mülheimer Sportservice hat 1,965 Millionen Euro für diese Maßnahmen veranschlagt.
Saarner Anlage wird beim Bundesprogramm priorisiert
Mit beiden Anlagen geht Mülheim zusätzlich im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ ins Rennen. In diesem Förderungsprogramm liegt die Mintarder Straße an erster Stelle der Prioritätenliste. Sie gehört auch zu den Projekten, die schon 2018 (erfolglos) in der Verlosung waren und nun noch einmal neu auf die Agenda genommen werden. „Wir haben also drei Lose in der Trommel“, fasste der Sportausschussvorsitzende Eckart Capitain zusammen.
Noch keine Finanzierungsmöglichkeit gibt es für eine Leichtathletikanlage an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule, die ebenfalls im Perspektivkonzept Leichtathletik aufgeführt worden ist. „Offen ist auch die Leichtathletikanlage an der Südstraße. Wenn dort die neue Dreifachsporthalle entsteht, werden die Bereiche für Springen und Werfen überbaut“, sagte Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sport Service.
Hans-Georg Hötger (BAMH) mahnte: „Die Fachschaft muss jetzt endlich einmal etwas bekommen, nachdem wir immer andere Sportarten unterstützt haben.“
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