Mülheim. Der bekannte Kabarettist trat im Ringlokschuppen zum Heimspiel an. Was so besonders daran ist, in der eigenen Stadt aufzutreten.
Heimspiele sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits dürfte das Publikum der Künstler-Persönlichkeit selten wohler gesonnen sein, andererseits verfolgen einen Missgeschicke auf der Bühne unter Umständen bis in den Alltag. René Steinberg musste am vergangenen Wochenende exakt diese Situation bewältigen. „Wenn ich in Mülheim spiele, dann ist die Anspannung schon immer ein wenig größer“, sagt er.
Einerseits freue er sich, Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn im Publikum zu wissen, andererseits bestünde natürlich auch die Gefahr, dass man Patzer beim nächsten Einkauf an der Kasse im Supermarkt aufs Brot geschmiert bekäme, sagt der Saarner mit einem Augenzwinkern. Er muss sich keine Sorgen machen.
Das gute am Heimspiel? Die Stimmung ist sofort gut
Der Ringlokschuppen ist an diesem Abend erwartungsgemäß prall gefüllt und die Menschen, die gekommen sind, um René Steinbergs neuestes Programm „Radikale Spaßmaßnahme“ zu sehen, benötigen keinen Anlauf, um bester Laune zu sein. Die Stimmung ist sofort großartig – Heimspiel eben! Was der Mülheimer da auf der Bühne macht, ist nicht einfach zu beschreiben. Grund dafür ist einerseits die enorme Bandbreite der Themen, die er anspricht, und andererseits die Art und Weise, auf die er dies tut.
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Noch bevor der Kabarettist – diese Bezeichnung komme dem, was er macht, am nächsten, wie er selbst sagt – die Bühne betritt, ertönt bereits Heiteres aus den Lautsprechern des Ringlokschuppens. Jemand, der den in der Regel als nervig empfundenen Mann aus der Seitenbacher-Werbung überraschend gut imitieren kann, ertönt aus den Lautsprechern und kündigt den Mülheimer Künstler an.
Wie die berühmte Radio-Stimme auf die Bühne kam
Das Publikum möchte es kaum glauben, als Steinberg erzählt, dass es sich tatsächlich um das Original handelt. Der Chef des Müsli-Konzerns, über den der Kabarettist sich in Programmen genüsslich lustig macht, habe einen seiner Auftritte besucht, wonach man in netten Kontakt gekommen und auch geblieben sei. So kam es zu der Bitte Steinbergs, die Einführung für sein neues Programm von dem Mann einsprechen zu lassen, den er ein ums andere Mal so genüsslich auf die Schippe nimmt.
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Steinberg ist anzumerken, wie sehr er den Kontakt mit seinem Publikum liebt. Im Gegenzug erhält er dafür viel Applaus, beste Stimmung, willfähriges Mitsingen und insgesamt genau das, worauf er gehofft hatte – eine Zeit gemeinsamen Spaßes, bei der die Sorgen des Alltags für einen Moment außen vor bleiben, ohne freilich die Augen davor zu verschließen.
Steinberg möchte nicht mit dem erhobenen Zeigefinger wedeln
Der Mülheimer vollführt einen Parforce-Ritt von einfachsten Kalauern über solides und richtig gutes politisches und Sozial-Kabarett bis hin zu feinsten und tiefgründigen Spitzen, für die ein Literatur- oder Philosophie-Studium - oder beides – nicht stören würde. Sein Publikum folgt ihm voller Freude auf Schritt und Tritt. „Ich möchte den Spaß stärken und vermeintlich ‚heiße Eisen‘ ohne erhobenen Zeigefinger anfassen“, erklärt Steinberg.
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