Mülheim. Diese Woche war „Falco - Das Musical“ zu Gast in Mülheim und scheute nicht davor zurück, kontroverse Themen ins Rampenlicht zu rücken.

Mit Anzug und schwarzer Sonnenbrille stand der „Revoluzzer im Tarnanzug“, Falco aka Hans Hölzl (Alexander Kerbst), am Donnerstag und Freitag, dem 14. und 15. März, auf der Bühne der Mülheimer Stadthalle. Das Spektakel war ein Highlight für die Fans der exzentrischen Wiener Ikone, die so manchen Skandal auslöste und gerne kontrovers war: „Das war Falco, jetzt aber spielen wir ordentliche Musik“, heißt es im bekannten Zitat des Radiosenders Ö3. Das Mülheimer Publikum war derart begeistert, dass es gleich dreimal eine Zugabe forderte.

Die Musical-Biografie, präsentiert von Cofo Entertainment, beginnt mit Hölzls Tod in der Dominikanischen Republik im Jahr 1998, denn wie er einst sagte: „Unsterblich bin ich erst, wenn ich tot bin!“ Die Geschichte wurde aus der Perspektive des Managers Horst Bork (Fritz Barth) erzählt, der versucht, ein Ausnahmetalent auf den richtigen Weg zu bringen. Ebenfalls vertreten waren die allegorischen Figuren „Jeanny“ und „Ana Conda“, die die stereotypische Dichotomie zwischen Vernunft und Exzess, Engel und Teufel verkörperten.

Alexander Kerbst überzeugt Mülheim mit der typischen Wiener Attitüde

Das Skript spielt geschickt mit Falcos berühmten Songtexten, darunter Hits wie „Ganz Wien“, „Der Kommissar“ und dem ersten deutschsprachigen Nummer-eins-Hit in Amerika, „Rock Me Amadeus“, als auch weniger bekannte Stücke wie „America“. Begleitet werden diese Songs von extravaganten Tanzeinlagen auf einem eher schlichten Bühnenbild. Durch kunstvolle Projektionen und Originalvideosequenzen aus dem Leben von Hans Hölzl wird dem Publikum die Atmosphäre der 80er und 90er Jahre vermittelt.

Alexander Kerbst hat sich mittlerweile als versierter Darsteller in der Rolle des Falco etabliert, nicht zuletzt durch seinen ersten Auftritt als Falco im Musical „Falco meets Amadeus“. Er ähnelt dem Wiener Star nicht nur äußerlich sehr, sondern fängt auch dessen Gestik, Dialekt und a bissl Wiener Arroganz gekonnt ein. Auch die Band beeindruckt mit kraftvollen Bass und E-Gitarrensolos, die das Publikum mitreißen.

Standing Ovations in Mülheimer Stadthalle

Alexander Kerbst während seiner gefühlvollen Darbietung von „Out of the Dark“.
Alexander Kerbst während seiner gefühlvollen Darbietung von „Out of the Dark“. © Handout | Dominik Gruss

Eine vertiefte Ausarbeitung der weiblichen Rollen blieb leider aus. „Jeanny“, benannt nach einem der umstrittensten Songs von Falco, verkörperte lediglich die „Vernunft“, ohne die Vielschichtigkeit des eigentlichen Liedes, dem Drei-Teiler und Musikvideos widerzuspiegeln. Ana Conda, inspiriert vom Lied „Anaconda ’mour“, verkörperte hingegen die Gier nach Drogen, Alkohol, Prostitution und allem, was als verwerflich betrachtet werden könnte. Diese Darstellung verpasst jedoch die Möglichkeit, die Ernsthaftigkeit und Komplexität der Drogenexzesse berühmter Künstler zu thematisieren, indem sie die Zerstörung auf das Klischee der Femme Fatale reduziert.

Doch spätestens bei „Rock Me Amadeus“ brandete lauter Beifall auf, und zum Ende der Vorstellung sorgte Kerbsts Interpretation von „Out of the Dark“ für Standing Ovations. Auch eine Friedensbotschaft mit Falcos „Europa“ durfte in der Aufführung nicht fehlen, bei der alle ihre Handy-Taschenlampen zückten. Für die Fans von Falco war dies ein gelungenes Konzert, das viel Applaus erhielt.

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