Mülheim. Bei der Schuleingangsuntersuchung zeigen Kinder aus Mülheim außergewöhnlich oft Auffälligkeiten. Wo es hakt und was passieren soll.
Der neue Basisgesundheitsbericht der Stadt Mülheim liefert alarmierende Ergebnisse. Bei der Schuleingangsuntersuchung schneiden Mülheims Jungen und Mädchen deutlich schlechter ab als die meisten anderen Kinder in Nordrhein-Westfalen. Im Bereich der auditiven Merkfähigkeit weist Mülheim sogar landesweit den höchsten Anteil an Auffälligkeiten auf. 21,6 Prozent der untersuchten Kinder hatten Schwierigkeiten, sich Gehörtes zu merken. Vor vier Jahren gab es nur bei gerade einmal 5,64 Prozent der Kinder Auffälligkeiten. Die Stadt sieht einen „akuten Bedarf, Maßnahmen zur Gegensteuerung zu entwickeln“.
Dringenden Förderbedarf sieht das Amt für Soziales und Gesundheit auch im Bereich Sprachkompetenz. Hier stellten die Schulärztinnen und -ärzte bei 37,6 Prozent aller Kinder Auffälligkeiten fest. Auch hier hat sich die Situation in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert, auch hier liegt Mülheim deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 29,6 Prozent. Durch die schwierige Zeit der Corona-Pandemie sind diese Zahlen nicht zu erklären.
Die aktuellsten Daten zur Schuleingangsuntersuchung stammen aus dem Jahr 2019. Andere Daten im Basisgesundheitsbericht sind deutlich jünger. Für die Auswertung fließen Daten des Landeszentrums Gesundheit, aber auch Daten des Landesbetriebs Information und Technik NRW, Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz sowie stadteigene Quellen zusammen. Ziel des Berichts ist es, nach dem Motto „Daten für Taten“ Handlungsbedarf zu erkennen und konkrete Maßnahmen anzustoßen.
Influenza-Zahlen in Mülheim deutlich gestiegen
Ein ebenfalls alarmierendes Auswertungsergebnis: Bei jedem dritten Kind wurde eine Herabsetzung der Sehschärfe festgestellt. In ganz NRW gibt es lediglich drei Kommunen, die einen höheren Anteil aufweisen. Interessant ist die Schlussfolgerung der Stadt: „Bei der Vielzahl der Auffälligkeiten sollte verstärkt Aufklärungsarbeit geleistet werden, indem die Notwendigkeit einer frühen augenärztlichen Behandlung deutlich gemacht und auf Präventivmaßnahmen (Aktivitäten im Freien und weniger Zeit vor Bildschirmen) hingewiesen wird.“ In anderen Bereichen - dem Erkennen und Zeichnen von Objekten und Formen sowie beim Umgang mit Zahlen und Mengen - entspricht Mülheim dem Durchschnitt.
Aber auch bei der Erwachsenengesundheit gibt es eine alarmierende Erkenntnis. So ist die Zahl der Grippeinfektionen im vergangenen Jahr enorm angestiegen. Erkrankten 2022 noch pro 100.000 Einwohner etwa 25 Mülheimerinnen und Mülheimer an Influenza, so waren es im vergangenen Jahr 350 Erkrankte auf 100.000 Einwohner. Ein Wert, der in den vergangenen 17 Jahren nicht annähernd erzielt wurde. Fazit der Stadt: „Eine jährlich wiederkehrende Aufklärung der Bevölkerung über die Impfung von Risikogruppen sowie über Hygienemaßnahmen erscheint hinsichtlich der vielen Fälle sinnvoll.“
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