Mülheim. Sie unterstützen alleinerziehende Eltern in Mülheim: die ehrenamtliche Gruppe „Lila Feen“. Nun ist ihr langjähriges Engagement honoriert worden.
Gerade in krisenbeladenen Zeiten wie unseren tut unsere Gesellschaft gut daran, das Kindeswohl nicht aus den Augen zu verlieren. „Kinder und Jugendliche brauchen in erster Linie keine Tablets, sondern erwachsene Menschen, denen sie begegnen und an denen sie sich orientieren können“, sagt der Mülheimer Krisen- und Notfallpädagoge Professor Harald Karutz in seinem Vortrag beim ökumenischen Neujahrsempfang der christlichen Stadtkirchen.
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Und so fodert Karutz in der Petrikirche die Erwachsenen auf, Schutzräume für Kinder und Jugendliche zu schaffen, in denen sie auch in schnelllebigen Krisenzeiten so etwas wie „Sicherheit, Kontinuität und Zuverlässigkeit erleben können.“ Der Hochschullehrer, der auch zum Team der ökumenischen Notfallseelsorge gehört, weist an den Beispielen der aktuellen Krisen und Kriege darauf hin, dass Kinder und Jugendliche nicht über das Erfahrungswissen verfügen, mit dem Erwachsene Krisen einordnen und bewältigen können. Deshalb, so Karutz, würden sie von Krisen besonders hart getroffen.
Mülheimer Ehrenamtler sind viel mehr als bloß ein Projekt
Zum Vortrag, dessen Lektüre nicht nur für Pädagogen, Politikern, Sozialarbeiter und Eltern empfehlenswert wäre, passt der Hoffnungspreis. Ihn verleihen die christlichen Stadtkirchen, verbunden mit einem Preisgeld von 3000 Euro, in diesem Jahr den „Lila Feen“.
Die „Lila Feen“ wurden vor 13 Jahren als Projekt von Ilse Schwarzer ins Leben gerufen. Seit sieben Jahren koordiniert Sabine Brillen die ehrenamtliche Arbeit der „Lila Feen“. Zu ihnen gehören derzeit 18 Frauen und zwei Männer, die sich als unentgeltliche Zeitschenker engagieren, indem sie alleinerziehende Eltern entlasten. Sie verbringen zuverlässig und sinnvoll, kostenlos, aber nicht umsonst Zeit mit deren Kindern und verschaffen so alleinerziehenden Eltern zeitliche Freiräume für all das Persönliche, was sonst im Familien- und Elternalltag zu kurz kommt.
Stadtdechant Michael Janßen macht beim ökumenischen Neujahrsempfang deutlich, dass die „Lila Feen“ mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz einen Beitrag zum familiären Frieden und damit indirekt auch zum sozialen Frieden leisten. Superintendent Gerald Hillebrand nennt die Lila Feen „Superkräfte“, die durch ihre Zeit und Zuwendung den von Karutz geforderten Schutzraum böten, in dem sich Kinder sicher und frei fühlen und so persönlich entfalten und weiterentwickeln könnten.
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