Mülheim. Sportvereine sind eine wichtige Säule in der Nachmittagsbetreuung. Doch aktuell sind nur elf Übungsleiter im Einsatz. Was dahintersteckt.

Knapp 6500 Kinder besuchen Mülheims Grundschulen. Schon jetzt nutzen 45 Prozent von ihnen das Ganztagsangebot. Wenn 2026 der Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz kommt, dürften noch deutlich mehr Kinder zum Teil bis zum späten Nachmittag in den Schulen verbringen. Die drei OGS-Träger Diakonie, Caritas und Stöpsel haben bereits geäußert, dass sie noch nicht wissen, wie das finanziell und vor allem personell zu stemmen sein soll. Doch wie bereiten sich jene darauf vor, die bislang eine wichtige Rolle in der Nachmittagsgestaltung von Kindern eingenommen haben: die Sportvereine?

Ein Gespräch mit Karoline Kügler vom Mülheimer Sportbund macht deutlich, dass man auch hier mit Sorgenfalten in die Zukunft blickt. Eine Zukunft, die längst begonnen hat. „Wir stecken schon seit einiger Zeit in dem Dilemma, dass wir schwer Übungsleiter finden, die zu den Zeiten der OGS einsatzbereit sind.“ Vormittags oder nach 16 Uhr jemanden zu finden, sei nicht so schwer. „Die Zeit zwischen 14 und 16 Uhr ist das Problem.“

Wer an Mülheims Schulen Sportkurse geben will, muss Zeit und Geld investieren

Wer Sportkurse an den Schulen geben will, braucht anders als der Vater, der nachmittags zum Fußballtrainer wird, einen Übungsleiterschein C. Dazu müssen 120 Lerneinheiten beim Landessportbund absolviert werden. Bis zu 500 Euro koste die Qualifikation. Eine Summe, die die Vereine ungern komplett übernehmen, wenn nicht sichergestellt ist, dass die Person anschließend auch für den Verein tätig wird. Aktuell sind an 15 Mülheimer Grundschulen elf Übungsleiter im Einsatz, darunter zwei FSJler.

Eine weitere Herausforderung besteht darin, Angebot und Nachfrage abzugleichen. „Schach wird immer von den Kindern angefragt. Das ist schwierig. Basketball wird gewünscht, dafür haben wir aber leider keine Trainer“, sagt Karoline Kügler. Zu den Klassikern gehören nach wie vor Fußball, Handball, Turnen. Aktuell im Angebot sind außerdem Taekwondo und Cricket, ein Ballspiel, das an Baseball erinnert. Tanzen kann derzeit nicht angeboten werden.

Sport geht auch ohne Sporthalle

„Wenn wir uns was überlegen, heißt das noch lange nicht, dass das auch zur jeweiligen Schule passt“, ergänzt Karoline Kügler. So sei unter anderem die Hallenkapazität zu berücksichtigen. Wichtig sei auch die Frage, ob die Halle direkt an der Schule ist oder ob noch Laufzeiten eingerechnet werden müssten. „Langfristig müssen wir uns davon weg bewegen, dass man Sport nur in einer Sporthalle machen kann. Auch eine Aula oder ein Schulhof können genutzt werden.“

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