Mülheim. P.T. Schulz denkt auch mit „79,8 Jahren“ nicht ans Aufhören und ist weiter kreativ. In seinem Atelierhaus in Saarn macht man viele Entdeckungen.

„Streite in Frieden“ – das ist die Botschaft, die Peter-Torsten Schulz den Menschen in diesen von Kriegen eingetrübten Zeiten mitgeben will. „Wir Künstler äußern uns nicht tagespolitisch, sondern wir machen poetische Aussagen zu dem, was auf der Welt geschieht“, sagt der Mülheimer. Aus diesem Grund hat er die „Palisaden-Herzen“ geschaffen. Leuchtende bunte Acrylgemälde auf Holz, die ein Herz zeigen, das von 100 Nägeln ge- und beschützt wird.

Petoschu wäre natürlich nicht Petoschu, hätte er nicht auch ein Gedicht dazu verfasst: „Palisadenherzen“ heißt es und erinnert uns daran, dass jeder von uns die Welt mitgestaltet („Du bist die Welt!“) und Auseinandersetzung nötig ist, aber nicht gewalttätig sein darf („Streite in Frieden!“). Wer möchte, kann im Atelier sogar selber ein Palisadenherz anfertigen.

Mülheimer Künstler hat insgesamt 191 Kalender herausgebracht

Alle neuen Arbeiten des humorvollen Künstlers, der einst das Olle Hansen Haus erfand, kann man an jedem Adventssamstag zwischen 11 und 16 Uhr besichtigen. Das Atelierhaus am Klostermarkt 3 in Saarn steht dann offen und Besucher werden bemerken, dass Petoschu doch noch nicht – wie in den letzten Jahren angekündigt – ans Aufhören zu denken scheint. Zusammen mit seinem Team hat er wieder viel geschaffen: Neue Holzschilder mit Sprüchen sind dabei, natürlich auch seine drei Jahreskalender. Den großen Kalender mit ausgesuchten Bildern gibt es schon zum 36. Mal. „Insgesamt 191 Kalender sind bislang erschienen, die Gesamtauflage beträgt 1,6 Millionen“, erzählt der Bild-Wort-Künstler, der bald 80 wird.

In seiner Galerie findet sich auch ein neues Schachspiel mit durchweg weiblichen Figuren. Es trägt den Titel „Final game“, spielt an auf die Stärke der Frauen („die letztlich im Endspiel stehen“). Ins Auge fällt auch eine Collage, in die er zig handgeschnitzte Holztierchen eingearbeitet hat. Von der Decke baumeln Emaille-Trichter, die mit Ölfarbe beschriftet wurden: „Pflicht“ steht auf der einen, „Freude“ auf der anderen Seite. Man solle sie in die Küche hängen, wo die Arbeit mal lästig und mal erheiternd ist, empfiehlt Petoschu.