Mülheim. Zu seinem 80. Geburtstag will Peter-T. Schulz sein Atelier in Saarn neu nutzen. Seine Werke sollen dann verkauft sein. Zwei Auktionen geplant.
Der 5. März 2024 ist ein besonderer Tag für Peter-T. Schulz. Dann wird er 80 Jahre alt. „Wenn alles gut geht“, sagt er augenzwinkernd. Bis dahin soll sein Olle Hansen-Atelier am Klostermarkt in Saarn leergeräumt sein. Die vielfältigen Kunstwerke, die im Laufe mehrerer Jahrzehnte entstanden sind, sollen dann alle verkauft sein. Denn: Mit 80 will Petoschu noch einmal einen Neustart wagen.
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Bekannte und unbekannte Arbeiten des Wort-und-Bild-Künstlers – auch bislang unverkäufliche Schätze – stehen ab sofort zum Verkauf an. „Alles muss raus!“, scherzt er. Vor allem die Originale möchte er an die Kunstliebhaberin und den Kunstsammler bringen. Rund 500 Werke umfasst die aktuelle Ausstellung im Atelier – darunter 300 gerahmte Bilder, 50 Objekte sowie 100 Störche und andere Skulpturen. Und die berühmten Schilder mit Aphorismen (Sprüchen), von denen es insgesamt schon 400 verschiedene gibt.
Mülheimer Künstler ist stolz auf rund 250 Sammler
Petoschus Team ist gerade dabei, alle Stücke mit Legenden und Preisen auszuzeichnen. Zwischen 1000 und 4000 Euro kosten die Originalbilder im Schnitt. Rund 15.000 Interessierte und natürlich die rund 250 Sammler, die schon mehrere von Pits Werken ihr Eigen nennen, werden noch angeschrieben und über die Aktion informiert. Sie bekommen auf Wunsch auch Bücher und Kataloge zugeschickt, können darin stöbern, bevor sie das Atelier aufsuchen.
Außerdem plant Peter-T. Schulz zwei Auktionen (28. Oktober, 18. November, jeweils von 15 bis 19 Uhr), bei denen seine Fans seine Kunst ersteigern können. Los geht es beim Bieten mit einem Einstiegspreis, der rund ein Viertel unterhalb des Listenpreises liegt. Der Bieter kann also Glück haben und das Werk günstiger bekommen. Gibt es aber Teilnehmer, die sich gegenseitig immer wieder überbieten, steigt der Preis eventuell in die Höhe. Wer zur Auktion kommt, sollte – so der Rat des Künstlers – vorher wissen, was er ersteigern möchte.
Altes Bild von 1971 erlangt traurige Aktualität
Angefertigt hat der 78-Jährige seine Arbeiten übrigens nie in dem schönen, großen Hinterhofhaus in Saarn, das schon weit über 80.000 Menschen besucht haben sollen. Gearbeitet hat er immer in seinem kleinen Atelier daheim in Speldorf. Womit wir dann auch schon bei Petoschus Zukunftsplänen wären: Ab dem 5. März 2024 will er das Olle-Hansen-Haus nicht mehr als Galerie und Shop nutzen, sondern als großzügigen Arbeitsraum, den er „bisher noch nie gehabt hat“.
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In diesem neuen Atelier will er spontan malen, sich künstlerisch noch mal richtig austoben – und die Menschen dürfen ihm dabei gerne über die Schulter schauen. „Public Painting“ nennt es der Künstler. Bei der Durchsicht seines Werkes hat er kürzlich übrigens ein Bild von 1971 entdeckt, das wieder traurige Aktualität erlangt hat: Eine große rote Hand greift nach einem Feld, auf dem ein Bauer das Heu reinholt. Es passt, so findet Peter-T. Schulz, zum Krieg in der Ukraine.
Die Öffnungszeiten des Ateliers am Klostermarkt 3 sind: Mo bis Mi, 10 bis 16 Uhr, und nach Vereinbarung. Außerdem: jeder 1. Samstag im Monat von 11 bis 16 Uhr.