Mülheim. Anders als andere Städte hat Mülheim aktuell keine großen Sorgen bei der Flüchtlingsunterbringung. Eine Einrichtung zieht sie jetzt gar leer.
Während andere Städte kaum mehr wissen, wie sie ihrer Verpflichtung nachkommen sollen, geflüchteten Menschen ein Dach über dem Kopf zu bieten, hat Mülheim diese Sorge aktuell nicht. All ihren rechtlichen Verpflichtungen kann die Stadt aber auch nicht Genüge tun.
Für den Sozialausschuss hat die Stadtverwaltung einen aktuellen Sachstandstandbericht zur Flüchtlingsunterbringung vorgelegt. Demnach waren in der Stadt mit Stand vom 31. Oktober insgesamt 1353 Asylbewerber und Flüchtlinge untergebracht. Das sind 120 Menschen weniger als noch Ende Juli. So hat sich auch die Kapazitätsauslastung weiter verringert: Von rechnerisch vorrätigen 2206 Unterbringungsplätzen in städtischen Unterkünften und dezentral angemietete Wohnungen sind aktuell nur 61 Prozent belegt.
Stadt Mülheim hat begonnen, eine Flüchtlingsunterkunft freizuziehen
Ein Drittel der Menschen ist in den städtischen Großunterkünften und stadteigenen Wohnungen untergebracht, so dass in diesen aktuell reichlich, nämlich mehr als 500 beziehungsweise fast 60 Prozent der Plätze unbelegt sind. Im Saarner Flüchtlingsdorf sind viele Plätze frei, an der Dümptener Oberheidstraße hat die Stadt nach eigener Aussage bereits mit dem Freiziehen begonnen; dort steht bekanntlich die Ansiedlung eines Gartencenters von Schley im Raum. 902 Menschen leben in dezentral angemieteten Wohnungen oder größeren Wohneinheiten. Auch hier sind noch Wohnungen in einer Größenordnung frei, die rechnerisch für 240 Personen ausreichen würde.
Bedarf hätte die Stadt, diese Wohnungen zu belegen. Denn in den städtischen Notunterkünften lebt immer noch eine große Zahl an sogenannten Fehlbelegern – also Menschen, die aufgrund ihres Flüchtlingsstatus‘ oder gemäß Asylbewerberleistungsgesetz eine eigene Wohnung anmieten könnten. 160 Menschen betraf dies. Zudem, so stellt die Stadtverwaltung fest, seien Ende Oktober 531 Menschen aus der Ukraine in städtischer Unterbringung. Diese hätten ebenfalls „dem Grunde nach einen Anspruch auf eine eigene Anmietung von Wohnraum“. Die Verwaltung sieht dennoch einiges geschafft, auch mit Unterstützung der ortsansässigen Wohnungsbauunternehmen SWB und MWB und anderen Vermietern. Seit 2015 habe man es geschafft, 2059 Personen aus städtischen Unterkünften heraus in Mietwohnungen zu bringen. Und weiterhin sei „die Hilfsbereitschaft groß, den Geflüchteten eine eigene Wohnung anzubieten“.
Flüchtlinge in Mülheim: Mit Abstand die meisten kommen aus der Ukraine
Die meisten Unterbringungsplätze, 940 an der Zahl, hält die Stadt übrigens im Stadtbezirk 3 (Linksruhr) vor – wenig überraschend also dort, wo mit dem Flüchtlingsdorf an der Mintarder Straße auch die größte Einheit vorhanden ist. Im Stadtbezirk 1 (inklusive Stadtmitte) sind es 782 Plätze, im Bezirk 2 (Stadtnorden) 484 Plätze. Die Auslastung ist am höchsten im Stadtbezirk 1 (73 Prozent), am niedrigsten im Stadtbezirk 3 (53 Prozent).
Weil die Stadt weiterhin ihre Unterbringungsquote erfüllt, auch dank Anrechnung zumindest der Hälfte der Menschen aus der Landeseinrichtung (ZUE) in Raadt, sind Mülheim zuletzt nicht mal ein Dutzend Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen worden; in der Regel sind dies Familienzusammenführungen. Dabei sind Menschen aus der Ukraine nicht mitgezählt, die aufgrund ihres Status‘ unangemeldet einreisen können. Die weitaus meisten Flüchtlinge kommen laut Verwaltung aktuell auch aus der Ukraine (531). Dahinter stellen 147 Syrer, 93 Nigerianer und 84 Iraker die größten Gruppen.
Trotz der aktuell weiter entspannten Lage: Die Stadt rechnet angesichts der Krisen weltweit mit „weiter erhöhtem Unterbringungsbedarf in Zukunft“.
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