Mülheim. Stadt will Blumenbeete über Spenden finanzieren. Doch kaum jemand ist dazu bereit. Ist das einst beliebte Mülheimer Ausflugsziel noch zu retten?

Die Spendenaktion für die Neubepflanzung der Schleuseninsel läuft alles andere als erfolgreich. Seit die Stadt im September bei den Mülheimer Bürgern um Geld gebeten hat, um das beliebte Ausflugsziel wieder zu bepflanzen, sind gerade einmal 1340 Euro eingegangen. Benötigt aber werden 70.000 Euro.

Mit dieser Finanzierungslücke droht ein Wahrzeichen der Stadt und Tourismus-Magnet seinen früheren Glanz gänzlich einzubüßen. Schon zum Jahresbeginn hatte die Verwaltung ohne Absprache mit weiten Teilen der Politik auf den Blumenbeeten tristen Rollrasen ausgelegt. Der eigentlich für Blumenbeete im Haushalt reservierte Betrag von knapp 50.000 Euro würde zur Kostendeckung der Friedhofspflege benötigt, die sich unerwartet verteuert hätte – lautete die offizielle Begründung.

Es fehlt noch viel Geld für neue Beete auf der Schleuseninsel

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Damals, so ebenfalls die Ansage aus dem Dezernat, sollte das zwar ein nur vorübergehender Zustand sein, bis man im neuen Haushalt für 2024 wieder die vorgesehenen Mittel für eine Bepflanzung verfügbar machen würde. Doch der Betrag verbleibt jetzt offenbar dauerhaft bei der Friedhofspflege. Stattdessen stellte die Politik nun die Finanzierung der Beete auf wackelige Spendenbeine.

Und der Betrag, um die Beete wieder herzustellen und zu pflegen, stieg noch einmal an auf 70.000 Euro. Dafür will die Stadt zwar eine nachhaltige Bepflanzung erreichen, die in den kommenden drei Jahren deutlich weniger Pflege und damit über den Zeitraum weniger Kosten benötigen soll. Doch die Botschaft hat sich bei den Mülheimern offenkundig noch nicht verfangen. Lediglich 1340 Euro von nur 15 Spendern gingen auf das Konto der Stadt ein.

Das ehemalige Blumenbeet am Wasserbahnhof besteht aus Rollrasen.
Das ehemalige Blumenbeet am Wasserbahnhof besteht aus Rollrasen. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Warum ist die Spendenbereitschaft so gering?

Zusätzlich hatten die Bezirksvertretung 1 sowie der Mülheimer Verkehrsverein, dessen Vorsitzender der Oberbürgermeister ist, insgesamt 25.000 Euro aufgebracht. Es fehlen damit aber weiterhin rund 44.000 Euro. Und viel Zeit bleibt nicht mehr, um die Pflanzen, die im Frühjahr eingesät oder -gepflanzt werden müssen, auch rechtzeitig zu bestellen. Aus der Politik sind indes keine Signale zu vernehmen, doch noch Mittel im Haushalt aufzurufen, um die Finanzierungslücke zu schließen.

Warum nur so wenige bereit sind, ihr Portemonnaie aufzumachen, ist die Frage. „Die Stadt Mülheim arbeitet deswegen fortlaufend daran, weitere Spenden zu generieren“, gibt die Pressestelle der Stadt bekannt.

Alternativen gäbe es vielleicht: So hatte der Verschönerungs Klub vorgeschlagen, die Beete durch Bürgerhände und Pflanzenspenden selbst zu bepflanzen und zu pflegen. Ein neugegründeter Verschönerungsverein dagegen legte einen anderen Pflanzplan vor, der der Insel unter anderem mit Palmen den alten Glanz der 60er Jahre verleihen wollte. Auf diese Pläne allerdings gingen weder Verwaltung noch Politik ein.

Stadt will Spenden zurückzahlen, wenn die Maßnahme nicht umgesetzt wird

Wer sich zur einer Spende entschließt, kann den Betrag auf folgendes Konto überweisen. Sollte die Maßnahme nicht umgesetzt werden, versichert die Stadt, die eingenommenen Gelder wieder an die Spender zurückzuzahlen: Sparkasse Mülheim, IBAN: DE78 3625 0000 0300 0001 00, SWIFT-BIC: SPMHDE3EXXX, Kassenzeichen: 9900000004628.

Mülheim und die Schleuseninsel – eine wendungsreiche Debatte

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