Mülheim. Die Stadt Mülheim appelliert an Bürgerinnen und Bürger: Sie sollen für die Bepflanzung der Schleuseninsel spenden. Bleibt’s sonst beim Rollrasen?

Jetzt steht es fest: Ohne Almosen der Bürger wird es auf Mülheims zentralem Ausflugsziel keine Bepflanzung mehr geben. In einem Appell bittet die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger, Spenden auf ein Konto der Stadt für eine Staudenbepflanzung der Beete auf der Schleuseninsel zu überweisen.

Noch zum Jahresbeginn las sich das anders: Übergangsweise für dieses Jahr sollten die Mittel von gut 40.000 Euro für die Beetbepflanzung abgezogen werden, gab damals Umweltdezernent Felix Blasch an. Man brauche das Geld, um die aus dem Ruder gelaufenen Pflegekosten für Mülheims Friedhöfe stemmen zu können. Dass man nun aber auch im neuen Haushalt 2024 die einstigen Mittel nicht wieder ihrem jahrzehntelangen Zweck zuführen will, sprach man im Frühjahr noch nicht aus.

Politik stellt Bepflanzung der Schleuseninsel auf Spendenbasis

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„Der Zukunft verpflichtet“, mahnt ein Schild der Siemens AG an der Blumenuhr. Doch an dieser Zukunft knabbert es schon länger. 2017 plante die Stadtverwaltung, die anscheinend kostspielige Beetbepflanzung nebst Blumenuhr im Haushalt einzusparen. Der Einsatz des damaligen Oberbürgermeisters Ulrich Scholten (SPD) aber stoppte den Rotstift.

„Der Zukunft verpflichtet“, steht auf dem alten Schild der Siemens AG am Blumenbeet. Die Zukunft der Beete aber legt die Stadtverwaltung nun in die Hände der Mülheimerinnen und Mülheimer.
„Der Zukunft verpflichtet“, steht auf dem alten Schild der Siemens AG am Blumenbeet. Die Zukunft der Beete aber legt die Stadtverwaltung nun in die Hände der Mülheimerinnen und Mülheimer. © Dennis Vollmer

Nun hat die Politik in der Bezirksvertretung 1 zwar ein Konzept für eine nachhaltige Staudenbepflanzung für 70.000 Euro und einen Anschub von 15.000 Euro beschlossen. Doch mit diesem Schritt hat sie gleich auch auf den Weg gebracht, dass die Bepflanzung gänzlich auf Spendenbasis gestellt wird. Denn im Haushalt stünden, nach Auskunft der Verwaltung, keine 70.000 Euro zur Verfügung. Ein politischer Wille, diese Summe im Etat wieder zu verankern, ist aktuell nicht zu hören.

Damit fehlen gut 55.000 Euro, die nun Bürger spenden sollen, um eines der zentralen Mülheimer Wahrzeichen zu altem Glanz zu verhelfen. Die Stadt versichert, dass die Beträge ausschließlich für das Anlegen und die Pflege der Bepflanzung genutzt würden. Eine Spendenbescheinigung könne ausgestellt werden.

Dafür steht folgendes Konto zur Verfügung: Sparkasse Mülheim, IBAN: DE78 3625 0000 0300 0001 00, SWIFT-BIC: SPMHDE3EXXX, Kassenzeichen: 9900000004628.