Mülheim/Duisburg. Studium, Job, Auftritte: Der Alltag von Desirey Sarpong Agyemang ist alles andere als langweilig. Wir haben die „Voice“-Kandidatin kennengelernt.
Desirey lächelt breit, als sie den Raum betritt, ihr Händedruck ist leicht, der Blick in die Augen aber fest. „Desirey“, stellt sie sich vor, so als wüsste man nicht längst, wie die 21-Jährige mit der engelsgleichen Stimme heißt. Ihr Auftreten zeugt von Bescheidenheit – vor allem wenn man bedenkt, dass die Studentin erst kürzlich nicht nur die Juroren mit ihrem Auftritt bei „The Voice of Germany“ überzeugt hat, sondern auch ein Millionenpublikum vorm Fernseher.
+++„The Voice“: Desirey (20) trifft überraschende Entscheidung+++
Wir treffen Desirey Sarpong Agyemang in Broich, dort ist die Duisburgerin mindestens ein Mal die Woche. Als eines von fünf Mitgliedern des Chors „Leslie B. Harmonies“ probt sie dort, aktuell geht es schon auf die Weihnachtssaison zu. „Wir haben von April bis September ganz viele Hochzeiten“, erzählt Leslie Opoku-Boafo, Namensgeberin und Leiterin des Musikgruppe. „Jetzt kommen bald die Weihnachts-Events und Firmenfeiern.“ Das bedeutet: Proben unter der Woche, aber eben auch Auftritte am Wochenende. Ein Hobby, das viel Zeit kostet. „Aber auch viel Spaß macht“, sagt Desirey.
„The Voice“: Über die Kirche gelangte Desirey zum Gesang
Neben dem Studium der Wirtschaftspsychologie an einer Fernuni und dem Nebenjob als Recruiterin widmet sich Desirey voll ihrer Leidenschaft: Dem Gesang. Richtigen Gesangsunterricht hatte sie nie, ein gewisses Talent aber offenbar schon als junges Mädchen. „Ich wurde mit sechs Jahren in der Kirche aufgerufen zum Singen“, erinnert sie sich zurück. „Und irgendwie bin ich dann immer dabei geblieben.“
Als Älteste von drei Kindern ist Desirey in Barcelona aufgewachsen, hat ghanaische Wurzeln. Mit ihrer Kultur, sagt sie, ist die 21-Jährige sehr verbunden. „So bin ich aufgewachsen und es liegt mir am Herzen“, gibt Desirey einen privaten Einblick. Wer die junge Künstlerin gut kennt, nennt sie im Übrigen Rey oder Desi – „das sind die typischen Spitznamen für mich“.
Von der „The Voice“-Bühne ins Broicher Wohnzimmer zur Probe
Wie ist Desi denn so? „Was ich direkt am Anfang beobachtet habe, ist, dass Desi gar nicht scheu ist und eine sehr starke Selbstsicherheit für ihr junges Alter hat“, sagt Emmanuel Badu. Er ist einer von Desireys Chor-Kollegen. Pianist und Chorleiter Evans Opoku-Boafo nickt zustimmend. „Desi packt mit an, sie ist zuverlässig, fleißig und bodenständig.“ Wie aufs Stichwort senkt Desirey angesichts der vielen lobenden Worte den Blick, es ist ihr sichtlich unangenehm, so viele Komplimente zu hören. Mit-Sängerin Rahel Baffour setzt noch eins drauf: „Desirey ist sehr herzlich und aufgeweckt, sie bringt frischen Wind in unsere Gruppe.“
Seit März ist Desirey bei den „Leslie B. Harmonies“ dabei und hat in dieser Zeit schon viel gelernt. „Es hat mich gesanglich sehr vorangebracht“, findet sie. „Naja, du hattest schon das volle Paket“, erwidert Chorleiterin Leslie. „Aber ja, du lernst sehr schnell.“ Auch menschlich ziehe Desirey viel aus ihren Monaten, die sie schon dem Chor angehört. „Wir sind mehr als ein Chor, wir sind auch Freunde und verstehen uns sehr gut.“ Neben der Musik verbindet die Mitglieder vor allem eines: der Glaube. So beginnt jede Probe mit einem Gebet und zum Repertoire gehören etliche Kirchenlieder. „Ich bin mit dem Glauben groß geworden, es ist ein Teil von mir“, sagt Desirey.
„The Voice“-Kandidatin Desirey singt oft live auf Tiktok
Das präsentiert die 21-Jährige auch stolz auf ihren Social-Media-Kanälen, sowohl bei Instagram als auch bei Tiktok postet sie regelmäßig Inhalte und oder macht Live-Videos, in denen sie für die Zuschauerinnen und Zuschauer singt. „Der Austausch mit den Leuten ist echt schön“, sagt sie. Spätestens seit der „The Voice“-Teilnahme nimmt der einen noch größeren Teil ihrer Zeit in Anspruch. „Das gehört für mich zu dem Ganzen dazu“, erklärt sie, fast schon wie ein echter Medien-Profi.
Mit ihrer Teilnahme an der Casting-Show hat Desirey für sich schon jetzt mehr erreicht als sie sich erträumt hätte – „das Feedback ist so positiv und dass ich weitergekommen bin ist allein schon krass“. Wie weit der Weg in der Show für sie noch führt, bleibt offen. Ganz professionell wahrt Desirey ein Pokerface und verrät nichts.
„The Voice of Germany“ ist donnerstags ab 20.15 Uhr auf Prosieben zu sehen und freitags, ebenfalls um 20.15 Uhr, auf Sat.1. Beim Streamingdienst Joyn sind zudem alle ausgestrahlten Folgen abrufbar.