Mülheim/Duisburg. Sie singt bereits seit ihrer Kindheit. Nun steht eine 20-Jährige auf der ganz großen „The Voice of Germany“-Bühne. Und das nicht zum ersten Mal.
Wenn Desirey Sarpong Agyemang anfängt zu singen, berührt das so einige Herzen. Jetzt will sie es mit ihrer Teilnahme an „The Voice of Germany“ wissen.
Die 20-jährige Wirtschaftspsychologie-Studentin stammt aus Ghana, wuchs in Barcelona auf, wohnt nun in Duisburg und singt im Mülheimer Chor „Leslie B. Harmonies“. Was sie zum Singen gebracht hat, weiß sie noch ganz genau: „Singen lag nicht in meiner Familie, aber wir waren sehr christlich und sind jeden Sonntag in die Kirche gegangen. Da gab es immer verschiedene Aktionen, bei einer wurde ich mal zum Singen aufgefordert“. Seitdem hat sie ihre „Passion“, wie sie es nennt, für die Musik entdeckt.
Mülheimer Chor wurde durch einen TikTok-Livestream auf Desirey aufmerksam
Am liebsten singt Desirey Balladen und RnB (Rhythm and Blues). Das teilt sie auch mit ihren Followern auf Social Media: Auf TikTok, Instagram und Youtube kann man sie voller Leidenschaft unter anderem „As it was“ von Harry Styles oder „Stand Up“ von Cynthia Erivo singen hören. Sie entwickelte aber nicht nur eine Begeisterung für die Musik: Desirey spricht sechs verschiedene Sprachen, darunter Italienisch, Spanisch und Twi - die neben Englisch ihre Muttersprache ist.
Durch einen TikTok-Livestream wurde schließlich auch ihr jetziger Chor, ein Mülheimer, auf sie aufmerksam. Evans Opoku-Boafo (35), Mitgründer von „Leslie B. Harmonies“, war angetan von dem Gesang der jungen Mülheimerin: „Ich kann mich erinnern, wie fasziniert ich war, als ich sie singen gehört und gesehen habe. Ich musste sofort meine Frau dazu holen, um ihr das zu zeigen.“
Enormer Konkurrenz- und Leistungsdruck bei „The Voice of Germany“
Auch seine Frau Leslie (32) war begeistert von ihrem Gesangstalent. Als sie dann noch erfuhren, dass Desirey ganz aus ihrer Nähe kommt, war es fast schon besiegelt: Sie sollte ein Teil des Chores werden. Nach kurzer Überlegung sagte Desirey schließlich zu. Ein anschließendes Treffen bestätigte: „Es passt wie die Faust aufs Auge“, sagt Evans zu der Entscheidung, Desirey in den Chor aufzunehmen. Und er habe es keine Sekunde bereut: „Sie entwickelt sich ständig weiter und wächst mit ihren Aufgaben.“
Anfang des Jahres wurde der Chor zur Fernsehshow „The Voice of Germany“ eingeladen, musste aber auf Grund der weiten Entfernung zu Berlin absagen. Umso mehr freute Evans sich über das, was Desirey ihm mitteilte. Sie hatte sich zuvor bereits bei der gleichen Casting-Show beworben, wurde auch eingeladen. Zu den einwöchigen Dreharbeiten im Juni fuhr sie daraufhin alleine nach Berlin. Für die „Blind Auditions“ reisten auch ihre Eltern, ihr Bruder und ihre Schwester sowie eine Freundin aus der Uni an, um sie tatkräftig zu unterstützen. „Der Konkurrenz- und Leistungsdruck war riesig“, beschreibt die junge Sängerin den Tag der Show. „Ich konnte bei den Proben der anderen Kandidaten zuhören und die waren wirklich alle sehr gut.“
Sängerin aus Mülheimer Chor nicht zum ersten Mal bei „The Voice of Germany“
Das Gefühl sei ein ganz anderes als das, das sie von Feiern oder Events kennt, auf denen ihr Chor regelmäßig auftritt. „Die Bühne war in echt eigentlich sehr klein, als Zuschauer im Fernsehen fällt einem das oft gar nicht auf“, fährt sie fort und lacht. Es ist bereits das zweite Mal, dass sie bei „The Voice of Germany“ teilnimmt. Bereits vor vier Jahren bewarb sie sich, schied aber in der Vorrunde aus. In diesem Jahr sind es fünf Juroren, die sie von sich überzeugen muss: Giovanni Zarrella, Rapperin Shirin David, Ronan Keating sowie das Duo Bill und Tom Kaulitz bilden die komplett neu besetzte Jury. Mindestens einer der vier Stühle muss sich umdrehen, damit sie die nächste Runde erreicht.
Die ganze Familie, ihre Freunde und auch der Chor stehen hinter ihr und sind maßlos stolz: „Den Zeitungsartikel werde ich vierfach kaufen und einrahmen“, verspricht Evans. Desirey, die nun seit März im Chor als Gospelsängerin singt, sieht in der Musik, den Songs, die sie singt, viel mehr als nur Texte: „Singen ist für mich Therapie, man kann runterkommen, gerade dann, wenn die Texte, die man singt, den Stress beschreiben - so ist das oft bei Gospelsongs.“
Nach „The Voice of Germany“ soll es international weitergehen
Eines kann sie bereits vor Ausstrahlung ihres Auftrittes mit Sicherheit sagen: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich bei The Voice of Germany mitmache, ich dachte, ich würde mich nie trauen, obwohl es mir von allen empfohlen wurde, aber dann wurde ich eingeladen. Es war so eine tolle Erfahrung. Jeder soll seine Träume verfolgen, dann bekommt jeder das, was er sich wünscht“ Und Desirey will auch nach „The Voice of Germany“ noch hoch hinaus: „Ich kann mir für die Zukunft schon vorstellen, an internationalen Wettbewerben teilzunehmen – vielleicht in England oder Amerika.“
Wie es für Desirey bei „The Voice“ ausgeht, können Fernsehzuschauer am kommenden Freitag, 29. September, ab 20.15 Uhr auf Sat.1 mitverfolgen. Klar ist jedenfalls schon jetzt: Desirey ist mit gerade mal 20 Jahren ein Ausnahmetalent, das viele Menschen erreichen und berühren wird.