Mülheim. Was Serienkiller angerichtet haben, können Besucher zu Halloween im Movie Park erleben. Eine Mülheimer Firma hat dazu ein Horrorhaus gestaltet.
Das sind Horrorszenarien, die keinen kalt lassen können: Serienkiller, die ihr Unwesen treiben, morden, zerstückeln, das Fleisch ihrer Opfer essen. Echte Begebenheiten – True-Crime-Fälle – hat ein Mülheimer Team aufgegriffen, um Besuchern ein schauderhaftes Erlebnis zu bieten: im „Murder Museum“ im Bottroper Movie Park – Gruseln bis in die Haarspitzen garantiert.
Unvorstellbar bestialisch handeln Serienkiller, die zuvor oft wie unbescholtene Nachbarn gewirkt haben. An die Geschichten solch realer Mehrfach-Mörder lehnt der Mülheimer Dekorationsprofi Ralf Dangelus sein aktuelles Horrorhaus im Movie Park Bottrop an. In „Murder Museum – The Art of Killing“ besuchen die mutigen Gäste Schauplätze, die das Team der Firma Dekowerk & Ideewerk echten Tatorten so detailgetreu wie eben möglich nachempfunden hat.
Mülheimer gestaltet „Murder Museum“ nach Vorbild von echten Tatorten
Das war zugleich die große Herausforderung für Ralf Dangelus und seine beiden Mitarbeitenden, die innerhalb von sieben Wochen das „Murder Museum“ auf rund 1000 Quadratmetern entstehen ließen. „Geeignete Ausstattung für die einzelnen Szenarien zu finden, war in diesem Fall besonders schwer, weil die Schauplätze den originalen Tatorten, von denen es Fotos gibt, möglichst ähnlich sehen sollten“, berichtet der Profi vom Entstehungsprozess.
Über Wochen etwa suchte er nach einer ganz bestimmten Küchenzeile, die auf Bildern im Apartment eines der Täter zu sehen war. „Weil wir die nicht gefunden haben, haben wir sie letztlich selbst geschreinert.“ Für wahre True-Crime-Fans – „dazu gibt es eine große Community“ – haben Details wie die Küche oder etwa bestimmte blaue Übergardinen einen wichtigen Wiedererkennungseffekt, weiß Dangelus heute. „Mir war das vorab auch völlig neu, aber ich habe mich in die Thematik eingearbeitet.“
True Crime: Serienkiller verarbeitet Fleisch seiner Opfer und bietet es mit Sandwiches an
Erspart geblieben ist dem Mülheimer bei der Beschäftigung mit den Fällen der echten Serienkiller nichts: „Mir ist bewusst geworden, dass es Menschen gibt, die mit anderen Maßstäben auf das Leben blicken und auch anders mit Leben umgehen.“ Einer der Mörder habe das Fleisch seiner Opfer verarbeitet und in der Nachbarschaft mit Sandwiches angeboten. „Der war durchaus beliebt“, hat der Schauwerbegestalter bei seinen Recherchen erfahren.
Dass sich das Team diesmal Taten von berühmt-berüchtigten amerikanischen Serienmördern als Grundlage genommen hat, um Besuchern zu einem schaurigen Erlebnis zu verhelfen, sei vom Movie Park vorgegeben worden, die Umsetzung lag indes in der Hand der Mülheimer. „Wichtig ist uns dabei, dass wir – und auch der Moviepark – diese Serienkiller nicht verharmlosen oder deren Opfer verhöhnen wollen“, betont der Macher. Dem habe er auch bei der Umsetzung Rechnung getragen: „Der Täter wird nicht durch einen anderen Menschen dargestellt.“ Spürbar im Raum sei der Bösewicht aber durchaus, kitzelt Dangelus die Vorstellungskraft wach.
Was nach den Schreien im Horrorhaus kommt, entspringt auch Mülheimer Fantasie
Besuchende merkten schnell, dass sich die Ausstellung von Raum zu Raum immer mehr vom Museumscharakter verabschiedet – und sich eine Hintertür zur bitteren Realität der Schauplätze öffnet. „Man nimmt die Atmosphäre auf – das ist eine andere Form der Angst, eine andere Art von Horror, weil es im wahren Leben passiert ist“, ist Dangelus überzeugt. Daher sei der Besuch auch nur etwas für Hartgesottene: „Man ist schneller an einem wahren Tatort, als man denkt.“
Wenn im Horrorhaus die letzten schrillen Schreie verklungen sind, die Blutflecken aufgewischt wurde und sich die Serienkiller wieder verkrochen haben, geht es für Ralf Dangelus und sein Team beinahe nahtlos weiter im Bottroper Movie Park. Von abscheulich-schrecklich wird’s dann beschaulich-schön: Seine Firma Dekowerk & Ideewerk stattet einige Bereiche des Parks weihnachtlich aus. „Der Movie Park macht erstmals eine Weihnachtssaison: Hollywood Christmas, also amerikanische Weihnachten, bunt und fröhlich“, kündigt der Mülheimer an.
Die Grusel-Requisiten werden eingemottet, der Mülheimer ersinnt neues Grauen
Das Grauen wird derweil eingemottet, Zombie-Fans und True-Crime-Liebhaber müssen sich dann ein Jahr gedulden, bis sie sich wieder nach den Ideen von Ralf Dangelus werden gruseln können. Der Mülheimer Kreative ist schon seit Jahren tätig für den Movie Park, der aktuell zum 25. Mal sein Halloween Horror Festival ausrichtet. „Inzwischen stammen vier der insgesamt acht Horrorhäuser von uns“, sagt Dangelus nicht ohne Stolz.
Dass der Besuch im „Murder Museum – The Art of Killing“ übrigens alles andere als ein Kinderspiel ist, zeigt nicht nur die Altersbeschränkung (ab 16 Jahren), sondern auch die dringlichen Hinweise, dass die Attraktion etwa für Personen mit sensibler Psyche, posttraumatischen Belastungsstörungen oder mit Geruchssensibilität nicht geeignet ist. Die Ausstellung führe die Gäste auch „an einige Schauplätze, bei denen sie kriechen und klettern müssen“. Bleibt zu hoffen, dass wirklich jeder auch zurück zum Ausgang findet. Denn verbirgt sich nicht vielleicht sogar zwischen den Besuchern der nächste Serienkiller?
Noch bis zum 12. November ist das Halloween Horror Festival im Movie Park in Bottrop zu sehen.
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