Mülheim. . Das neue Thema im Movie Park hat das Dekowerk Ideewerk gestaltet. Neben aufwendigen Requisiten auch viel Blut – nicht immer nach freier Hand.

Durch dunkle Gänge und Landschaften, teilweise nur mit einer kleinen Laterne an der Hand, bewegen sich die Besucher durch das Horrorhaus im Movie Park. Immer wieder entdecken sie angsteinflößende Details, wenn der Lichtschein die finstere Umgebung freilegt. Die Kulissen für den Schrecken im Freizeitpark sind Mülheimer Dekowerk & Ideewerk erstellt worden. Zum Teil detailgetreu, weil neben kreativen Ideen Vorgaben zu beachten waren.

Das gesamte Szenario dreht sich in diesem Jahr um die Horrorfilmreihe „Wrong Turn“ von Constantin Film. Dabei werden Menschen über eine Tankstelle in einen Wald und ein Haus geschickt, in dem Kannibalen ihr Unwesen treiben. Das Unternehmen aus München erteilte dem Freizeitpark in Bottrop die Lizenz, womit verbunden einige Pflichtgestaltungen waren. Die Freigabe kam erst sechs Wochen vor der Eröffnung (6. Oktober). Viel Zeit blieb Ralf Dangelus und seinem Team also nicht für die Umsetzung vor Ort. Das war aber vorbereitet, hatte sich schon um mögliche Kulissen bemüht.

So nah an der Realität, wie möglich

Ralf Dangelus arbeitete mit Firmen aus Amerika zusammen. „Dort ist Halloween viel verbreiteter, das Material brauchbarer und günstiger“, sagt Dangelus. Der Mülheimer hatte die Ansage, Kulissen im Stil des amerikanischen Virginas zu erstellen – auch, wenn Constantin Film die Lizenz nicht erteilt hätte. Denn es sollte für die Besucher und Fans des Films „Wrong Turn“ so nah an der Realität sein, wie eben möglich. So besorgte er beispielsweise eine Zapfsäule aus den USA.

In der Werkstatt in Dümpten hat Dangelus gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Leichen nachgestellt und vor Ort in zwei Fällen so präpariert, wie sie in den Filmszenen zu sehen sind. Einen Sheriff, der einen Pfeil ins Auge bekommen hat, und eine Frau, die mit abgehackter Hand und besonderer Position auf einem Tisch liegt. Dazu war das Szenenbild einiger Kulissen vorgegeben, für dessen Material eine fünfstellige Summe geflossen ist. Unter anderem für einen Kühlschrank oder Schrottautos.

Welt von Ice Age wiederverwendet

Teilweise hat Dangelus die Kulissen von einer Ice-Age-Szenerie wiederverwendet. „Die ehemaligen Eisberge haben wir für Hügel benutzt, die Fahrrinne, in der Boote fuhren, ist nun der Gang“, erklärt er. Rund 200 Meter müssen die Besucher laufen, dabei gelangen sie durch 22 Räume, in denen Szenen nachbereitet werden. Da es dunkel ist, haben die Räume zum Teil hohe Decken und sind breit. „Die Besucher können so viele Details entdecken, wenn sie die Umgebung mit der Laterne erkunden. Aber manches fällt ihnen auch nicht auf, etwa ein verunglückter Bergsteiger“, erzählt der Gestalter für visuelles Marketing.

Mit Blut sei er auch nicht sparsam gewesen. „Dabei hatten wir freie Hand“, merkt Dangelus an, der das Horrorhaus in drei Wochen mit reichlich Überstunden fertiggestellt hat. Vom Movie Park kamen noch Spezialeffekte dazu, die am Anfang noch Anlaufzeit brauchten. Dazu sind zehn Kilometer Kabel verlegt und 200 Boxen aufgestellt, um die Atmosphäre nachzuahmen. Ruhig und schön gruselig. Dennoch ist Schutz geboten, auch bei Gegenständen, an denen sich die Besucher verletzen könnten, wie kaputten Autoscheiben oder Glasflaschen. „Zur Not sind die mit Maschendraht abgesichert“, verrät Dangelus.

Dafür gebe es kaum Kreaturen, die hinter einer Ecke stehen und die Menschen erschrecken. Höchstens innerhalb der Szenen, die nachgespielt werden. Und im Laternenschein taucht auch mal eine abgehackte Hand auf.

>>> Seit 13 Jahren Partner des Movie Parks

Das Dekowerk Ideewerk arbeitet seit 13 Jahren mit dem Movie Park zusammen. Seitdem werden Dekorationen im gesamten Park durchgeführt, etwa am „New York Plaza“. Aufwendig war die Gestaltung der Fassaden für die Stuntshow. Dies sei bislang das größte Projekt der Mülheimer im Park gewesen. Seit 18 Jahren hat Ralf Dangelus die Werkstatt in Dümpten.