Mülheim. In Mülheim fand am Wochenende erstmals das Projekt „Open Sunday“ statt. Was es mit dem offene Spiel-, Sport- und Bewegungsangebot auf sich hat.
Hier geht’s richtig rund: Rennen, klettern oder Fußball spielen. In Mülheim gibt es jetzt ein neues Anbot, bei dem sich Jungen und Mädchen sonntags unentgeltlich austoben können.
Jetzt startete das offene Spiel-, Sport- und Bewegungsangebot „Open Sunday“ in der Turnhalle Bruchstraße an der Grundschule am Dichterviertel. An der Umsetzung beteiligt waren die gemeinsame Sportentwicklungsplanung von Mülheimer Sportbund (MSB) und Mülheimer SportService (MSS). Doch die eigentliche Idee kam von Prof. Dr. Ulf Gebken vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Uni Duisburg, der das Konzept und die Marke des „Open Sunday“ gemeinsam mit einem Team entwickelt hat.
„Open Sunday“ soll Kinder in Mülheim in Bewegung bringen
„Vor ungefähr zehn Jahren habe ich festgestellt, dass die Sporthallen am Sonntag leer stehen. Das finde ich nicht richtig, denn Sonntag hat sich als Konflikttag herausgestellt. Die Kinder sitzen zu Hause vor der Playstation und bewegen sich nicht“ erklärt Prof. Dr. Ulf Gebken. Vor allem in „herausfordernden Sozialräumen“ sei das ein Problem.
Daher hatten Mülheimer Kinder an diesem Sonntag erstmals die Möglichkeit sich von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr auszutoben. Die Kinder konnten unter anderem Fußball spielen klettern, an Ringen turnen und auf Bänken balancieren. Das Angebot richtet sich an Kinder etwa zwischen sechs und zwölf Jahre. Hinter der Idee stecke „sehr viel Idealismus. Wir können die Schulen nicht im Stich lassen, sondern müssen konkret vor Ort helfen“, so Gebken.
Überlegungen, das Projekt auf weitere Teile Mülheims auszuweiten
Um das Projekt auch nach Mülheim zu holen, sei die Stadt auf Prof. Dr. Ulf Gebken zugegangen. „Es besteht gegenseitige Offenheit für Projekte, die gut für die Kinder sind“, erzählt Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice. Das Projekt scheint sich auszuzahlen, gut 40 Kinder rannten und turnten beim ersten „Open Sunday“ durch die Turnhalle.
Und auch die Konrektorin Jana Groß ist begeistert: „Wir sind dankbar, dass die Stadt das Projekt unterstützt. Die Eltern waren froh, die Kinder strahlen, es ist ein voller Erfolg“. Ob das Angebot weitergeführt wird, wird sich zeigen: „Wir werden am Ende Bilanz ziehen, aber der Wunsch ist es, das Projekt in andere Regionen in Mülheim auszuweiten“, so der Stadtdirektor und Dezernent für Schule, Jugend, Sport und Integration David Lüngen.
Es könnte Probleme bei der Umsetzung geben
Ein Problem gibt es jedoch: „Wir wollen das Projekt weiterführen, wir brauchen aber Personal“, erklärt der ehrenamtliche Vorsitzende der Mülheimer Sportjugend Thomas Libera. Die Rede ist von sogenannten Übungsleitern, die die Kinder betreuen. Heute sind es vier Helfer vom Gymnasium Heißen, zusätzlich muss mindestens ein Erwachsener dabei sein.
Und auch David Lüngen weiß um das Problem des mangelnden Personals: „Wir brauchen Übungsleiter, daher sind wir auf Menschen aus Vereinen angewiesen.“
Drei weitere Open-Sunday-Termine sind für den 24. September sowie den 1. und 8. Oktober angesetzt. Der Eintritt ist frei, eine offizielle Anmeldung nicht erforderlich. Mitzubringen sind Sportkleidung, Hallenschuhe und ein Zettel mit Kontaktdaten, damit die Eltern im Ernstfall benachrichtigt werden können. Dieser kann auf muelheim-ruhr.de/cms/open_sunday heruntergeladen werden.