Mülheim. Mit einer Rekordbeteiligung ging der siebte Mülheimer Firmenlauf zu Ende. Wer das größte Kontingent und die besten Mannschaften stellte.

Im Ziel des siebten Mülheimer Firmenlaufs hatte Marcel Hausburg einen so großen Vorsprung, dass er es sich leisten konnte, mit einem lässigen Sprung mehr über die Linie zu hüpfen, als zu laufen. Der 22-Jährige kam nach 18:43 Minuten als Sieger auf der großen Müga-Wiese vor Schloss Broich an.

Rappelvoll war 20 Minuten zuvor der Campus der Hochschule Ruhr-West, wo erneut der Startschuss der mittlerweile größten Mülheimer Laufveranstaltung erfolgte. Mit 3100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erlebte der Firmenlauf bei seiner siebten Auflage einen Rekord. So viele Menschen standen noch nie an der Startlinie. „Wir merken das auch an anderen Veranstaltungen“, sagt Nora Mittelsteiner, Projektleiterin beim Veranstalter Bunert Events.

Mülheimer Aldi-Zentrale stellt über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

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Fast ein Drittel aller Läuferinnen und Läufer stellte alleine Aldi Süd. Der Discounter fungierte auch als einer der Sponsoren des Events. 1100 Mitarbeitende liefen für die „Aldicrew“ und trugen Shirts mit dem schlichten Wort „Läuft!“. Am Ende gewann Aldi bei beiden Geschlechtern die Teamwertung und stellte in der Einzelkategorie bei den Männern die Plätze zwei, fünf und sechs, sowie bei den Frauen Rang acht und neun.

Rückblick auf den Firmenlauf 2022:2000 Teilnehmer: Mülheimer Firmenlauf endet mit Foto-Finish

Für einen besonderen Anreiz sorgten die Organisatorinnen und Organisatoren mit einer zusätzlichen Medaille für die schnellsten 400. „Das ist ein Ansporn, um am Ende noch einmal richtig Gas zu geben“, meinte Mittelsteiner. Tatsächlich wurde im Ziel noch um jede Sekunde gesprintet. Die Top-400-Medaille ist aus Holz und nachhaltig produziert. Endlich ist auch die Holzmedaille, sonst eher das Synonym für Platz vier, einmal etwas wert.

„Bei 25 Minuten könnte es schon eng werden“, meinte die Mitorganisatorin im Vorfeld – lag mit der Prognose aber knapp daneben. Nach 37:46 Minuten kam Birgit Nies von Siemens Energy als 400. ins Ziel und sicherte sich damit die letzte „Holzmedaille“.

Sieger Marcel Hausburg trotzt dem Gegenwind auf dem RS 1

Die beiden „Goldmedaillen“ gingen an Mülheims Krankenhäuser. Lief der Sieger Marcel Hausburg für das Team Ategris des Evangelischen Krankenhauses, arbeitet Siegerin Katharina Quakernack für das St. Marien Hospital.

Sprung ins Glück: Marcel Hausburg vom Evangelischen Krankenhaus kam mit deutlichem Abstand als schnellster Läufer ins Ziel.
Sprung ins Glück: Marcel Hausburg vom Evangelischen Krankenhaus kam mit deutlichem Abstand als schnellster Läufer ins Ziel. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Hausburg, der im Verein für den ASV Duisburg die fünf Kilometer schon in 15:37 Minuten gelaufen ist, war zum ersten Mal beim Mülheimer Firmenlauf dabei – im vergangenen Jahr noch als Zuschauer. „Ich arbeite nur hier“, sagte er schmunzelnd über Mülheim. Die Strecke beeindruckte den 22-Jährigen durchaus. „Sie ist anstrengend, vor allem am Anfang auf der doch gegenwindlastigen Trasse“, so Hausburg.

Vereinskollege musste am Ende abreißen lassen

Doch mit zunehmender Zeit sei er besser reingekommen. „Am Ende habe ich einfach nur aufs Gas gedrückt“, schildert er sein persönliches Finale des Wettbewerbs. Bis Kilometer drei lief er mit seinem Vereinskollegen Erik Lange, der letztlich Dritter wurde, gemeinsam an der Spitze. „Dann musste er aber ein bisschen sausen lassen, weil er seit einem Monat nicht trainiert hat. Sonst wäre er der Sieger gewesen“, ordnete Hausburg ein.

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Dr. Katharina Quakernack (29) wurde im letzten Jahr schon Zweite beim Mülheimer Firmenlauf. Da war das Ziel für diesen August klar gesteckt. „Ich bin gerade in der Vorbereitung auf den Berlin-Marathon, das war heute meine Tempo-Einheit“, berichtete die gebürtige Bielefelderin, die im Studium nach Essen und durch den Job nach Mülheim kam.

Teamleistung: Notärztin läuft mit Feuerwehrleuten

„Durch die vielen Anstiege ist die Strecke schon anstrengend“, befand die Siegerin, durch mehrere Trainingsläufe ist ihr die Route aber mittlerweile bestens bekannt. Hatte sie bei den Damen fast 40 Sekunden Vorsprung vor der Zweitplatzierten Anna Müller von der AOK, war ihr Sieg dennoch eine Teamleistung. „Ich bin mit meinen Feuerwehrleuten gelaufen, mit denen ich sonst im Job unterwegs bin“, so die Notärztin.

Dr. Katharina Quakernack arbeitet als Notärztin für das St. Marien Hospital – und trainiert für den Berlin Marathon.
Dr. Katharina Quakernack arbeitet als Notärztin für das St. Marien Hospital – und trainiert für den Berlin Marathon. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Für die Veranstalter beginnt bald schon wieder die Planung für das kommende Jahr. „Die Sponsorensuche beginnt übermorgen“, scherzte einer der Moderatoren. Der Termin für 2024 steht schon fest: Der achte Mülheimer Firmenlauf steigt am 28. Mai.