Mülheim. Zwei junge ZUE-Bewohner haben sich unbefugt auf einem Privat-Grundstück aufgehalten. Zuerst reichte es nicht zur Anzeige, nun schon. Die Details.

In der Nacht zum 15. Juli hatten unmittelbare Anwohner der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) die Polizei verständigt: Demnach sollen zwei Personen unbefugt das Grundstück betreten und versucht haben, in die Garage einzudringen. Weil laut Polizei keine Einbruchsspuren an der Garage oder dem Haus festzustellen waren und die Bilder der Überwachungskamera lediglich zeigten, wie sich der Syrer (21) und die Palästinenserin (20) kurz vor der Garage aufgehalten haben, kam es zu keiner Anzeige. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt, hat sich das geändert.

Polizeisprecherin Sonja Kochem erklärt, dass in der betreffenden Nacht ein Bericht angefertigt worden sei. Aufgrund der Faktenlage sei es zu diesem Zeitpunkt nicht zu einer Anzeige gekommen. Wieso nun aber doch? „Der Verdacht wurde gemeldet und intern geprüft. Ein vager Versuch ist nicht auszuschließen.“ Es sei Routine, Berichte nochmal zu prüfen. Dennoch betont Kochem: „Es gibt keine neuen Hinweise oder Ermittlungserkenntnisse. Weder die Bilder der Überwachungskamera noch die Lage vor Ort deuten auf einen Einbruchsversuch hin.“

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Die Bezirksregierung erklärt auf Nachfrage, über die nun doch gestellte Anzeige wegen versuchten Einbruchs informiert zu sein. „In der Zwischenzeit haben wir Kenntnis davon erlangt, dass die Polizei Essen nun doch den Anfangsverdacht eines versuchten Wohnungseinbruchdiebstahls annimmt und daher gegen die Bewohnerin und den Bewohner mit diesem Vorwurf ermittelt“, heißt es. Auf Geheiß der Bezirksregierung hatten der 20-Jährige und die 21-Jährige die ZUE am Montag nach dem Vorfall verlassen müssen.

Einzelheiten zu dem laufenden Ermittlungsverfahren seien der Bezirksregierung nicht bekannt. Wie Polizeisprecherin Sonja Kochem erklärt, werden die beiden ehemaligen ZUE-Bewohner nun schriftlich für eine Aussage geladen.