Mülheim. Luxusstücke von Burberry, Trendtaschen von Liebeskind oder Omas Schulterbeutel – in Mülheim wurden sie jetzt für einen guten Zweck verkauft.

Frauen und ihre Handtaschen – zumeist eine besondere Beziehung. Von einigen ihrer modischen Anhängsel haben sich Mülheimerinnen nun getrennt und die Stücke gespendet – für einen guten Zweck. Die Shopper, Clutches, Crossbody Bags oder schlicht Umhängetaschen wechselten am Stand der Soroptimistinnen die Besitzerinnen. Der Erlös aus dem Secondhand-Verkauf soll wiederum Frauen glücklich machen.

Bei einem außergewöhnlichen Secondhand-Flohmarkt sammelten die Mülheimer Soroptimistinnen mit dem Verkauf von gebrauchten Handtaschen Spenden für Frauen. Clubschwestern aus anderen Regionen haben bereits erfolgreich mit dieser Aktion Gelder für einen guten Zweck eingenommen.

Soroptimistinnen, ein Zusammenschluss berufstätiger Frauen, engagiert sich sozial

Der Club Soroptimist Duisburg/Mülheim ist eine Vereinigung von Soroptimistinnen aus der Region. Soroptimist International (SI) ist der weltweit größte Zusammenschluss berufstätiger Frauen, die sich für gesellschaftliche und soziale Belange einsetzt. Er steht für Menschenrechte und Frieden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verbesserung von Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen.

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Schon seit Wochen wurde der Mülheimer Secondhand-Verkauf vorbereitet. Unzählige Taschen wurden bei den Soroptimistinnen abgegeben und im Vorfeld mühevoll von ihnen aufbereitet. Sie wurden geleert und gereinigt. Jede einzelne hält ihre ganz eigene Geschichte bereit und einige interessante Dinge kamen im Inneren zum Vorschein: Vom Lieblingslippenstift über Kopfschmerztabletten bis hin zum Kirchenblättchen war alles dabei.

Über 1000 Handtaschen sind für die Mülheimer Aktion zusammengekommen

„Jede Frau hat eine Handtasche“, erklärt Cordula Amrath, Präsidentin des Clubs Soroptimist Duisburg/Mülheim die Idee, die dahinter steckt. „Da es sich bei unserem Projekt um ein Frauenthema handelt, haben wir uns ausschließlich auf den Verkauf von Taschen beschränkt.“ Der Erlös aus dem Secondhand-Verkauf geht zu gleichen Teilen an die Frauenhäuser in Mülheim und Duisburg.

Cordula Amrath, Präsidentin des hiesigen Soroptimisten-Clubs, Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind und Edeka-Chefin Ilselore Paschmann (v.l.) beim Secondhand-Verkauf von Handtaschen, den der Club Soroptimist Mülheim/Duisburg im Eingang des Mülheimer Hafencenters veranstaltet hat. Der Erlös aus dem Verkauf der Taschen ist für die Frauenhäuser Mülheim und Duisburg bestimmt.
Cordula Amrath, Präsidentin des hiesigen Soroptimisten-Clubs, Bezirksbürgermeisterin Elke Oesterwind und Edeka-Chefin Ilselore Paschmann (v.l.) beim Secondhand-Verkauf von Handtaschen, den der Club Soroptimist Mülheim/Duisburg im Eingang des Mülheimer Hafencenters veranstaltet hat. Der Erlös aus dem Verkauf der Taschen ist für die Frauenhäuser Mülheim und Duisburg bestimmt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Tatsächlich sind viele verschiedene Taschen gespendet worden, insgesamt sind über 1000 Stück zusammengekommen. Sowohl teure, aktuelle Marken wie Furla, Liebeskind und Aigner, als auch ganz alte Taschen von der Großmutter, teilweise noch mit einem Zertifikat. Angeboten werden große, robuste Alltags-Shopper, Abendhandtäschchen mit Glitzer und Pailletten und sogar stabile Koffer. Alte Schätzchen und neue, unbenutzte Taschen – für jede ist etwas dabei.

Im Eingang vom Mülheimer Hafencenter sind die Schnäppchenjägerinnen unterwegs

Präsentiert werden sie im Eingangsbereich von Edeka im Hafencenter an der Weseler Straße. Viele Kundinnen und Kunden, die eigentlich nur schnell ihren Wochenendeinkauf erledigen wollen, bleiben stehen und schauen sich interessiert um. Bereits um kurz vor 10 Uhr ist der Stand voller Besucherinnen, die auf der Suche nach einem Schnäppchen sind.

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„Ich kann mich nicht entscheiden“, hört man von verschiedenen Seiten, so groß und vielfältig ist das Angebot an Taschen, die auf eine neue Besitzerin warten. Das teuerste Exemplar stammt von der Firma Burberry und kostet stolze 190 Euro, doch auch ab 5 Euro oder gegen eine kleine Spende bekommt man schon ein schönes Täschchen. Innerhalb kurzer Zeit werden bereits die ersten Taschen verkauft. Auf das Trödelmarkt-typische Handeln wird hingegen zumeist zugunsten des wohltätigen Zwecks verzichtet.

„Es gibt eine Mega-Auswahl“, freut sich Marion Hegels. „Wir sind extra früh gekommen, damit die schönsten Taschen noch da sind.“ Ihre Mutter Erna Urbanski hat bereits eine weiße Umhängetasche für sich entdeckt. „Und dann noch für eine gute Sache“, fügt sie begeistert hinzu.

Weitere Informationen unter www.clubduisburgmuelheim.soroptimist.de