Mülheim. Die Gesellschaft SWB baut an der Augustastraße in Styrum eine neue Rettungswache. Was diese leisten können soll, erklärt der Feuerwehr-Chef.

An der Ecke Augusta-/Gustavstraße in Styrum wird wieder gebaut. Nachdem dort bereits 2015 die vorderen Häuser abgerissen worden sind, entstehen hier gleich zwei Bauprojekte.

Auf dem Eckgrundstück wird gerade ein neues Gebäude für die Eigenbetriebe der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SWB hochgezogen, links daneben findet die neue Rettungswache Platz, ebenfalls gebaut von der SWB. Nach der Fertigstellung wird die Stadt die Wache anmieten, sie wird der Feuerwehr angegliedert.

SWB baut in Mülheim-Styrum zweigeschossiges Gebäude

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Die neue Wache wird gebraucht, damit auch im Mülheimer Norden Rettungswagen bei Notrufen innerhalb von fünfeinhalb bis sechs Minuten jeden Hilferufenden erreichen. Drei Rettungswagen finden in der neuen Wache Platz. Die Zufahrt wird neben der Bushaltestelle an der Augustastraße liegen.

Auf dem 1400 Quadratmeter großen Grundstück wird ein zweigeschossiges Gebäude aus Holz mit sechs Parkplätzen entstehen. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von 750 Quadratmetern besteht aus einer Halle, in der die Rettungswagen geparkt werden. Daneben gibt es ein großes Lager, Umkleiden, Ruhe- und Gemeinschaftsräume, Küche, Server- und Technikraum, Büro sowie eine Dachterrasse.

Wache soll rund um die Uhr mit zwei Einsatzkräften der Johanniter besetzt sein

Die Bodenplatte für die neue Rettungswache in Mülheim-Styrum ist bereits gelegt.
Die Bodenplatte für die neue Rettungswache in Mülheim-Styrum ist bereits gelegt. © Sabrina Peters/SWB

Die Alarmierung der Rettungswagen erfolgt über die zentrale Leitstelle der Feuerwehr an der Duisburger Straße, die die Noteinsätze koordiniert. Die Wache soll rund um die Uhr mit zwei Einsatzkräften der Johanniter Unfallhilfe besetzt sein (der Mannschaft für einen Rettungswagen). Ein zweiter Rettungswagen mit Personal soll zusätzlich tagsüber zwölf Stunden lang einsatzbereit sein. Das dritte Fahrzeug ist ein Ersatzfahrzeug. „So sind wir in der Lage, wenn der Bedarf steigt, ein drittes Fahrzeug zu aktivieren“, betont Feuerwehrchef Sven Werner.

„Es wäre sträflich, wenn man baut, das nicht zukunftsorientiert zu tun“, so Werner weiter. Nachhaltig werde nicht nur der Baustoff Holz sein. Auf dem begrünten Flachdach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden, geheizt wird über eine Gas-Hybrid-Heizung.

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Neue Mülheimer Rettungswache kann ferngesteuert werden

Nicht nur die Holzkonstruktion ist eine Herausforderung für die Architekten. „Die benötigte Technik ist kompliziert. Wir installieren nach Absprache mit der Stadt schon die passiven Komponenten wie zum Beispiel die Antenne für den digitalen Funk“, erklärt Christopherus Meskath, Teamleiter Architektur- und Ingenieursleistungen bei der SWB. Die Feuerwehr verwendet hier eine spezielle Alarmierungstechnik.

So kann die neue Rettungswache unter anderem von der Leitstelle aus ferngesteuert werden. „Wir können zum Beispiel von der Duisburger Straße aus das Licht in der Styrumer Wache einschalten oder das Rolltor hochfahren“, veranschaulicht Werner. Die Bauzeit für die Rettungswache ist mit rund 18 Monaten veranschlagt.