Mülheim. Eon überrumpelt Mülheimer Stromkunden mit satten Preiserhöhungen zum Juni. Unser aktueller Preisvergleich zeigt, welche Alternativen es gibt.
Was allenthalben erwartet wurde, soll im Juni nun kostspielige Realität für Tausende Mülheimer Stromverbraucherinnen und -verbraucher werden: Grundversorger Eon hebt seine Preise deutlich an, in der Grundversorgung soll der Kilowattstunden-Preis gar um rund 60 Prozent steigen.
Der Arbeitspreis für Strom im Grundversorger-Tarif soll im Juni von 30,85 Cent auf dann 49,445 Cent pro Kilowattstunde (kWh) steigen. Zwar will Strom-Riese Eon gleichzeitig den jährlichen Grundpreis von rund 190 Euro auf knapp 150 Euro im Jahr senken, doch stehen Mülheimer Kunden satte Mehrkosten ins Haus, wie eine Beispielrechnung zeigt.
Mülheimer Musterhaushalt zahlt 45 Prozent mehr für seinen Eon-Strom
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Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden (kWh), das erreichen viele Zwei-Personen-Haushalte, zahlt im Grundversorger-Tarif aktuell nur gut 960 Euro im Jahr. Mit der Preiserhöhung im Juni käme er auf gut 1380 Euro. Das wären Mehrkosten in Höhe von jährlich 420 Euro beziehungsweise 35 Euro im Monat – eine Preissteigerung von fast 45 Prozent.
Mit der Erhöhung endet das Phänomen, dass Eon in den vergangenen Monaten seine Preise der Grundversorgung trotz allgemeiner Energiepreis-Explosion konkurrenzlos günstig gehalten hat – ebenso der Umstand, dass der Grundversorger-Tarif Verbraucher auch weit günstiger gekommen ist als die Eon-Sondertarife. So dürften sich in den vergangenen Monaten etliche Kunden der Konkurrenz dazu entschieden haben, sich in die Grundversorgung von Eon zurückfallen zu lassen. Jetzt wird es für sie kostspielig.
Bis zu 350 Euro könnte Mülheimer Musterhaushalt bei Eon-internem Wechsel sparen
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Mit Blick auf den Preissprung im Juni könnten Mülheimer Haushalte aktuell noch in preisgünstigere Eon-Sondertarife wechseln, für die Eon (bislang) noch keine Erhöhungen kundgetan hat. Etwa ist der Tarif „Ökostrom“ mit eingeschränkter Preisgarantie bis Ende Juni 2024, aber 24 Monaten Vertragslaufzeit, für 34,02 Cent/kWh und einem jährlichen Grundpreis von 185,20 Euro zu buchen. Das wären im Jahr Kosten von 1035,75 Euro, gut 350 Euro weniger als in der Grundversorgung. Wer sich nur zwölf Monate an Eon binden will, könnte dies über den Tarif „Zukunftsstrom“ tun. Hier betrügen die jährlichen Kosten 1145,19 Euro, bei einer Preisgarantie bis Ende Dezember 2024.
Der Wettbewerb bietet allerdings Alternativen; auch welche, die im Jahr bis zu 100 Euro günstiger kommen als der Eon-Tarif „Ökostrom“. Christina Wallraf, Referentin für den Energiemarkt bei der Verbraucherzentrale NRW, rät Haushalten zum Preisvergleich, um den eigenen Geldbeutel zu entlasten, aber auch den Staat vor unnötigen Ausgaben zu verschonen, liegt der kWh-Preis in der Eon-Grundversorgung doch absehbar um einiges höher als die 40 Cent/kWh der staatlichen Strompreisbremse.
Doch Wallraf mahnte zuletzt schon zur Vorsicht: „Bei jedem Wechsel sind die potenziellen neuen Anbieter zu überprüfen: Gab es in der Vergangenheit bereits Probleme mit einem Anbieter?“ In der Regel lasse sich über eine kurze Internet-Recherche herausfinden, welche Anbieter womöglich seriös und welche weniger seriös unterwegs sind.
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