Mülheim. Das Sozialkaufhaus an der Georgstraße in Mülheim ist wegen Brandschutzmängeln gesperrt. Ein neuer Laden im Forum ist nun die Lösung – vorerst.
Nur sieben Tage dauerte es von der Schlüsselübergabe bis zur Eröffnung. Am Dienstag vor Ostern eröffnete die Diakonie den Ausweich-Standort ihres Sozialkaufhauses, nachdem die Räumlichkeiten an der Georgstraße aufgrund von Brandschutzmängeln derzeit für Kundinnen und Kunden gesperrt sind. Der neue Standort im Forum, direkt am Ein- und Ausgang an der Kreuzung Kaiserplatz, liegt sehr zentral, nahezu direkt an der Schloßstraße, und hat dementsprechend viel Laufkundschaft.
„Nach den ersten Tagen können wir sagen, dass das Ladenlokal sehr gut angenommen wird und wir viel positives Feedback bekommen haben“, berichtet Dominik Schreyer, Geschäftsführer des Mülheimer Diakoniewerks Arbeit & Kultur. Er freue sich, dass so schnell eine neue, wenngleich auch nur temporäre Lösung für den Weiterbetrieb des Sozialkaufhauses gefunden werden konnte. „Ich finde, dass wir mit unserem Angebot sehr gut in die Stadtmitte passen“, so Schreyer.
Sozialkaufhaus zieht bis auf Weiteres ins Forum Mülheim
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Ein Grund für die schnelle Lösung war die gute Zusammenarbeit mit Felix Veltel, dem Centermanager des Forums. So werden der Diakonie die Räumlichkeiten als temporäre Lösung zur Verfügung stehen, bis die alten Räume an der Georgstraße wieder genutzt werden können. „Das ist ein weiteres schönes Beispiel für die gute Zusammenarbeit, wie sie ja auch mit Oliver Vrabec, dem Leiter des Jobcenters, der uns auch schon zur Eröffnung gratuliert hat, bereits seit Jahren sehr gut läuft.“
Es sei sehr schön zu sehen, wie alle Beteiligten an einem Strang ziehen, um auch weiterhin Menschen bei der Diakonie hier in Mülheim in Beschäftigung zu bringen, freut sich Schreyer. „In dem neuen Laden sehen wir einen Gewinn für alle Beteiligten – für die Menschen, die bei uns arbeiten und für die Mülheimerinnen und Mülheimer, die hier günstig die von uns angebotenen Waren erwerben können.“
Laden im Mülheimer Forum heißt „Second Life - Gebraucht und gut“
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Das neue Ladenlokal mit dem bezeichnenden Namen „Second Life – Gebraucht und gut“ verfügt über rund 100 Quadratmeter Fläche. Daher ist das Angebot im Vergleich zum Standort an der Georgstraße natürlich ein wenig kleiner. „Hier gibt’s Spielzeug, Kinderkleidung, Elektro-Kleingeräte, Haushaltswaren und Deko-Artikel“, erklärt Dominik Schreyer. Der ganze Laden wurde innerhalb nur einer Woche eingerichtet – mit Möbeln, die allesamt von Mitarbeitenden der Diakonie gefertigt wurden. „Eine Woche von der Schlüssel-Übergabe bis zur Eröffnung!“, freut sich der Geschäftsführer des Diakoniewerks.
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Auch für Möbel und Elektro-Großgeräte wie Waschmaschinen und Trockner, für die im neuen Geschäft schlicht kein Platz ist, wird eine Übergangslösung gesucht. „Es laufen bereits Gespräche über einen tollen Standort – ebenfalls hier in der Stadtmitte“, sagt Dominik Schreyer. Die Verhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. „Da werden wir in rund zwei Wochen Gewissheit haben, ob‘s klappt.“
Für Standort an der Georgstraße wird ein neues Brandschutzkonzept erstellt
Währenddessen laufen die Aktivitäten rund um die Weiternutzung der Räumlichkeiten an der Georgstraße auf Hochtouren. „Momentan wird ein Brandschutzkonzept erstellt, das dann bis zum 30. Juni eingereicht werden muss“, erläutert Dominik Schreyer das Verfahren. Im Anschluss müssen die zuständigen Behörden bei der Stadt entscheiden, ob sie das Konzept so zulassen. Im nächsten Schritt sei es dann an der evangelischen Kirche als Vermieterin der Diakonie-Räumlichkeiten an der Georgstraße, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und umzusetzen.
Das neue Sozialkaufhaus der Diakonie im Forum ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Samstags wird man dort von 10 bis 14 Uhr fündig. An der Georgstraße können nach wie vor Spenden für die Diakonie abgegeben werden. Die Mülheimer Tafel ist von den aktuellen Entwicklungen nicht betroffen.