Mülheim. In Mülheim stehen plötzlich drei Schulen ohne die Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße da. Wie sie jetzt improvisieren, und was die Vereine tun.
Von jetzt auf gleich haben Schulen und Sportvereine in Mülheim-Styrum erfahren, dass sie vorläufig ohne Turnhalle auskommen müssen. Bei einer gesetzlich vorgeschriebenen Gebäudekontrolle sind an der Sporthalle Von-der-Tann-Straße Brandschutzmängel aufgefallen, die umgehend behoben werden müssen. „Wir haben die Halle daraufhin vorsichtshalber für den Schul- und Vereinssport gesperrt und einen Brandschutzsachverständigen eingeschaltet“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels.
Für die betroffenen Schulen war das am Mittwoch zunächst ein Schock. Die Sporthalle wird von der Willy-Brandt-Gesamtschule, von zwei Klassen der Brüder-Grimm-Grundschule und allen 170 Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Styrum genutzt. Auch der Vereinssport braucht die Halle, speziell die Handballer der DJK Styrum 06 sind für ihr Training und anstehende Heimspiele auf sie angewiesen.
Mülheimer Schüler wappnen sich für den Sport unter freiem Himmel
„Jetzt müssen wir uns wohl etwas einfallen lassen und zur Not Bewegungsstunden in den Klassenräumen anbieten“, so kommentiert Simone Müller-Dausel, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Styrum, den Ausfall der Sporthalle. Ihr ist anzuhören, dass das aus ihrer Sicht alles andere als eine Optimallösung ist. „Bei gutem Wetter können wir in den Sportpark gehen. Da haben wir wirklich Glück. Aber wenn dort drei Schulen gleichzeitig trainieren, wird das natürlich eng.“ Die Sportlehrer hätten den Schülerinnen und Schülern bereits mitgeteilt, dass sie bis auf Weiteres Sportkleidung für den Unterricht im Freien mitbringen müssen.
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Am Freitag nun gibt die Stadt Mülheim Entwarnung. Wie sich herausgestellt hat, müssen lediglich Türen im Innern des Gebäudes ausgetauscht werden, und das ist kurzfristig möglich. Die Türen müssen einer bestimmten Hitze standhalten können, um im Ernstfall ein Feuer an der Ausbreitung zu hindern. Hier muss offenbar nachgebessert werden, da die vorhandenen Türen nicht mehr dem neuesten Stand entsprechen.
Sportservice ist zuversichtlich, dass die Halle nächste Woche wieder freigegeben wird
„Der Sportservice ist zuversichtlich, dass die Halle in der kommenden Woche wieder freigegeben wird“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Zunächst war noch von einer Sperrung bis Mai die Rede. Auch für die Styrumer Sportvereine, speziell die Handballer, sei eine Lösung gefunden worden. Durch das Ende der Hallenhockey-Saison seien in zwei anderen Hallen Kapazitäten frei geworden, so dass die Vereine spontan ausweichen können.
Auch bei der Turnhalle an der Borbecker Straße geht es bald weiter
Eine relativ kurzfristige Lösung scheint sich auch für eine weitere Mülheimer Sporthalle abzuzeichnen, die aktuell gesperrt ist. In der Halle an der Borbecker Straße in Dümpten ist der Boden marode und großflächig beschädigt. Daher hatte der städtische Immobilienservice die Nutzung dieser Halle seit Anfang des Jahres aus Sicherheitsgründen untersagt. Nun hat der Immobilienservice auf Bitten des Mülheimer Sportservice zugestimmt, statt eines neuen Linoleumbodens einen speziellen PVC-Boden für Sportstätten zu verlegen. Hier geht die Stadt davon aus, dass die Halle Mitte Juli wieder freigegeben werden kann.
Weitere Mülheimer Sporthallen müssen saniert werden und stehen bereits auf der Prioritätenliste. Dies gilt beispielsweise für die 40 Jahre alte Halle an der Lehnerstraße, in der unter anderem Spiele der Hallenhockey-Bundesliga ausgetragen werden. Dort müsste der Brandschutz verbessert werden, Wände, Dächer und Türen müssten energetisch saniert, der Boden erneuert und die Halle barrierefrei gestaltet werden. Die Gesamtkosten dürften laut Mülheimer Sportservice rund 6,5 Millionen Euro betragen, davon können drei Millionen aus Bundesmitteln finanziert werden.