Mülheim. Der Trainer wechselt in die Oberliga, mehrere Spielerinnen gehen. Nun sucht die DJK Styrum nach Partnern - sonst droht die Bezirksliga.
Die Landesliga-Handballerinnen der DJK Styrum 06 stehen vor einem Umbruch. Trainer Gunnar Müller wird sein Amt bei den Styrumerinnen mit Ablauf der Saison niederlegen. Der langjährige Coach der "06erinnen" wird zur neuen Spielzeit bei der Oberligamannschaft der Eintracht Duisburg anheuern.
Dennoch steht bei der DJK nicht die Suche nach einem neuen Trainer im Vordergrund, stattdessen muss der Landesligist erstmal auf Spielerinnen-Akquise gehen.
DJK Styrum verliert mehrere Spielerinnen
"Auch was den Kader angeht, sieht es für die nächste Saison nicht gerade rosig aus", erklärt Vorstandsmitglied Thorsten Minten. So wird ein Großteil der Neuzugänge, die letztes Jahr vor allem vom TuS Lintorf nach Mülheim gewechselt waren, den Verein wieder verlassen. "Die Entscheidung hat uns überrascht", so Minten.
Erschwerend hinzu kommt, dass Stammspielerinnen wie Simona Deutschländer oder Daniela Gitzler nach langen Verletzungspausen noch nicht wieder vollkommen fit sind. Der knapp besetzte Kader war für Trainer Müller auch ein Grund, nicht bei den Styrumern zu verlängern. Denn schon im Vorjahr hatten das Landesligateam immer wieder mit Personalproblemen zu kämpfen und mussten aus der zweiten Mannschaft aufstocken.
Gunnar Müller braucht "einen Tapetenwechsel"
"Es ist aber nicht der Hauptgrund gewesen. Es war einfach Zeit für einen Tapetenwechsel", sagt Müller. Insgesamt kommt der Coach auf acht Jahre auf der Bank der Mülheimerinnen. "Es war eine schöne Zeit", sagt er rückblickend.
Dennoch habe er habe schon längere Zeit mit dem Gedanken gespielt, etwas Neues anzufangen. Das Angebot von der Eintracht aus Duisburg hat ihn dann überzeugt. Müller, der selbst auch in Duisburg wohnt, wird sich dort künftig die Aufgaben mit dem bisherigen Coach Henning Weber gleichberechtigt teilen.
Noch besteht Hoffnung auf die Landesliga
Während für Müller der künftige Weg klar ist, gibt es bei den Styrumerinnen noch viel Unwägbarkeiten. Denn in Zeiten von Lockdown und Saisonabbruch neue Spielerinnen zu finden, das wird keine einfache Aufgabe. "Wir versuchen als Verein natürlich alles, eine schlagfähige Landesliga-Mannschaft auf die Beine zu stellen", so Minten.
Aus der eigenen Reserve kann die DJK dabei allerdings nicht schöpfen. Denn die kämpft selbst mit Personalproblemen. Deswegen hat sich der Verein gedanklich auch schon mit dem Worst-Case-Szenario auseinandergesetzt. "Im schlimmsten Fall wird es eine Bezirksliga-Mannschaft geben", so Minten.
Dann wäre zumindest auch die Trainerfrage gelöst: Stephan Schmidt, aktuell Trainer der zweiten Mannschaft, würde das zusammengewürfelte Team dann übernehmen.
DJK Styrum hofft auf eine Spielgemeinschaft
Noch hat der Verein allerdings nicht die Hoffnung aufgegeben, ein Zusammenlegen der beiden Mannschaften verhindern zu können. So strecken die Styrumer gerade unter anderem die Fühler nach möglichen Kandidaten für eine Spielgemeinschaft aus.
Denn die Problematik des Spielerinnenschwunds könnte vor dem Hintergrund der langen coronabedingten Handballzwangspause auch noch andere Mannschaften betreffen.
"Ich vermute, das Schicksal wird auch andere Vereine ereilen", so Minten. Auch andere Trainer, wie Oliver Scholz vom HSV Dümpten hatten bereits ein größeres Mannschaftssterben - insbesondere im Damenbereich - aufgrund der Coronapandemie befürchtet.
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