Mülheim. Ende April gibt es in Mülheim erstmals einen Thementag zu Tod und Trauer. Initiatoren wollen das Thema aus der Tabuzone holen. Was geboten wird.
Mit einem Thementag auf dem Kirchenhügel will das 2019 gegründete ökumenische Trauernetz Mülheim die Themen Tod und Trauer aus der gesellschaftlichen Tabuzone herausholen und damit Menschen ansprechen und zusammenbringen, die sich mit diesen Themen beruflich, ehrenamtlich, persönlich und interessehalber beschäftigen.
Aus diesem Kreis kommen auch die Akteure, die sich vor vier Jahren zum Trauernetz Mülheim zusammengetan haben. Bestatter und Trauerredner machen ebenso mit wie Pfarrer, Trauerbegleiter, Psychologen, verwaiste Eltern und in der Hospizarbeit engagierte Menschen.
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Trauer: „Männer tun sich deutlich schwerer damit, über ihre Gefühle zu sprechen“
Bisher haben sich schon 50 Interessenten für den Thementag am 22. April angemeldet. Los geht es um 9.30 Uhr. Das Ende ist für 16.15 Uhr geplant. Auf die Teilnehmenden des Thementages warten 16 kognitive und kreative Vorträge, Workshops und ein Markt der Möglichkeiten. Tagungsorte sind das Petrikirchenhaus, die Petrikirche, die Marienkirche und das katholische Stadthaus.
„Wir können insgesamt 150 Menschen eine Teilnahme ermöglichen“, sagt Beerdigungsleiter und Trauerbegleiter Bernd Heßeler aus dem Lenkungskreis des Trauernetzes. Er stellt fest, dass sich bisher deutlich mehr Frauen als Männer für den Thementag angemeldet haben. „Männer tun sich deutlich schwerer damit, über ihre Gefühle zu sprechen, obwohl sie davon profitieren. Deshalb wünsche ich mir, dass sich noch deutlich mehr Männer für den Thementag anmelden“, sagt Heßeler.
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Mülheimer Tag zum Thema Trauer: Auch Arbeitsplatzverlust kann Thema sein
„Ich freue mich, dass wir die Teilnehmenden des Thementages mit profilierten Referenten und Referentinnen ins Gespräch bringen können“, wirbt Diakonin Iris Schmitt. „Wir sprechen ausdrücklich auch Menschen an, die nicht um einen verstorbenen Menschen, sondern um den Verlust ihres Arbeitsplatzes, ihrer Lebenspartnerschaft oder ihrer bisherigen Lebenspläne trauern“, ergänzt Gemeindereferentin Andrea Schlüter.
Sie ist „den einigen wenigen Sponsoren aus der Mülheimer Wirtschaft dankbar, die die Anschubfinanzierung des Thementages ermöglicht haben.“ Auch ein Teil des Hoffnungspreisgeldes der christlichen Stadtkirchen fließt in die Finanzierung des Thementages. Weitere Sponsoren sind aber willkommen.
Wer am Thementag rund um Tod und Trauer auf dem Kirchenhügel teilnehmen möchte, kann sich bis zum 17. März bei Iris Schmitt unter 01578 640 36 72 oder bei Andrea Schlüter unter 0208 38 00 93 anmelden. Eine Online-Anmeldung ist möglich per Mail an trauernetz-mh@kirche-muelheim.de oder per Post an Iris Schmitt, Pastor-Barnstein-Platz 2, 45468 Mülheim. Weitere Informationen findet man im Internet unter www.trauernetz-mh.de. Die Teilnahme kostet zehn Euro.