Mülheim. Sommer werden länger. Viele Pollenallergiker kämpfen ganzjährig mit Symptomen. Mülheimer Apotheker geben Tipps für den Alltag und für Notfälle.
Durch den Klimawandel werden die Sommer länger und der Pollenflug nimmt zu. Dadurch haben immer mehr Pollenallergiker ganzjährig mit Symptomen zu kämpfen. Medikamente können helfen: Es gebe zur Behandlung von Allergien sehr wirksame Arzneimittel, so Peter Lamberti, Pressesprecher der Apotheker in Mülheim.
Bei leichten Beschwerden könne man über mehrere Wochen hinweg antiallergische Nasensprays und Augentropfen nutzen, erklärt die Apothekenkammer Nordrhein in einer aktuellen Mitteilung. Nur abschwellende Schnupfensprays sollten maximal eine Woche lang angewendet werden, da sie auf Dauer den Nasenschleimhäuten schaden können.
Mülheimer Apotheker weist auch auf Nebenwirkungen hin
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Bei stärkeren Beschwerden könnten auch entzündungshemmende Sprays mit Cortison zum Einsatz kommen. Ist keine deutliche Linderung zu erkennen, empfehlen die Apotheker die Einnahme von Tabletten. Mögliche Nebenwirkungen, wie Müdigkeit und Einschränkungen des Reaktionsvermögens, können auftreten, so der Mülheimer Apotheker Peter Lamberti.
Heuschnupfensymptome würden zwar keine gefährlichen Schockzustände auslösen. Pollenallergiker könnten jedoch an sogenannten Kreuzallergien leiden: Dabei reagiert das Immunsystem auf Stoffe, die dem eigentlichen Allergen, zum Beispiel Polen, in ihrer Struktur sehr ähnlich sind. Meist reagiert der Körper nur mild, es kann in Extremfällen jedoch zu einem anaphylaktischen Schock mit Atemnot und Kreislaufproblemen kommen.
Vorsicht ist vor allem bei Kreuzallergien und Insektengift-Allergikern geboten
Ein solcher Schock kann insbesondere bei Insektengift-Allergikern auftreten. Nach einem Insektenstich kann es für die Betroffenen auch lebensbedrohlich werden. Wer zu heftigen Reaktionen nach Insektenstichen neigt, kann sich vom Arzt einen Adrenalin-Pen verschreiben lassen. Diesen sollten gefährdete Allergiker immer bei sich tragen. „Das Adrenalin wirkt sofort und kann im Ernstfall Leben retten. Nach der Injektion erweitert es die Bronchien und verengt die Blutgefäße, wodurch sich der Kreislauf stabilisiert“, erläutert Apotheker Lamberti.