Mülheim. Überwältigend war die Spendenbereitschaft für die mittellose Rentnerin Renate S., jetzt bedankt sich die Mülheimerin mit herzergreifenden Worten.
Zutiefst berührt hat uns als Redaktion die riesengroße Hilfsbereitschaft, die auf unsere Berichterstattung über die mittellose Rentnerin Renate S. folgte – zahlreiche Leserinnen und Leser haben gespendet und der Rentnerin ein würdevolles Weihnachten ermöglicht. Dieser immense Zuspruch hat auch die beschenkte Mülheimerin sprachlos gemacht. Jetzt bedankt sich Renate S. mit einer E-Mail bei den Spenderinnen und Spendern.
Für sie ist es immer noch „absolut unbegreiflich, dass fremde Menschen sich Gedanken darüber gemacht haben, was ich brauchen kann“, sagt Renate S. am Telefon. Ihre Stimme klingt dabei ganz anders als in den ersten Gesprächen, viel gelöster – und ja, sie lacht ab und zu tatsächlich. In ihrer E-Mail, die sie an die Redaktion gerichtet hat, schreibt sie: „Ein so friedliches Weihnachten und einen so reichhaltig gedeckten Tisch hatte ich schon ewig nicht mehr. Meine Wohnung war zum ersten Mal seit Jahren über Weihnachten richtig muckelig warm, die Lichterkette am Weihnachtsbaum brannte die gesamte Woche von mittags bis in den späten Abend und die Kerzen waren wie versprochen auch angezündet.“
Bedürftige Renate S. aus Mülheim ist gerührt von den liebevollen Weihnachtskarten
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Zu verdanken habe sie das, schreibt Renate S., der „unvorstellbaren und überwältigenden Hilfsbereitschaft aller Mülheimer Spenderinnen und Spender und Frau Spitmann vom Mülheimer Arbeitslosenzentrum.“ Sie könne sich nicht erinnern, ob sie solche eine Beachtung und wohlmeinende Zuwendung in ihrem Leben überhaupt schon einmal erfahren hat: „Sie werden es nicht glauben, aber mir laufen immer noch und schon wieder die Tränen, wenn ich mir die wunderschönen und liebevoll beschriebenen Karten anschaue, die vielen Kerzen betrachte oder die zwei süßen, kleinen Weihnachtsfigürchen – beide haben sofort nach dem Auspacken einen Platz im Weihnachtsbaum bekommen.“
„Langsam begreife ich endlich, dass alles, was passiert ist, nur für mich ist. Die Fassungslosigkeit wird allmählich zu einem immer größer werdenden inneren Freudensprung und ich fange an, mich nicht mehr für diese Hilfen zu schämen, sondern sie als etwas ganz Großartiges und Einmaliges anzunehmen, für das ich wirklich unendlich dankbar bin, auch wenn ich nichts davon zurück geben kann.“
Der Vorratsschrank der mittellosen Mülheimer Rentnerin ist nun gut gefüllt
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Seit die Spenden bei ihr angekommen sind, beschreibt Renate S., habe sich in ihrem Innern viel bewegt: „Ich bin zum ersten Mal seit zig Jahren innerlich total ruhig und entspannt, was die nächsten Monate angeht. Die letzten Nächte habe ich geschlafen wie ein Bär, weil ich nicht mehr pausenlos grübeln musste, wie es weiter geht. Wenn ich jetzt einkaufen gehe, kann ich ohne Angst zu wenig Geld dabei zu haben zur Kasse gehen – natürlich rechne ich immer mit, aber wenn ich mal ein paar Cent zu wenig habe und an der Kasse stehe, bin ich schweißgebadet.“
Das gehört fürs Erste der Vergangenheit an, denn die Rentnerin berichtet: „Mein kleiner Vorratsschrank platzt beinahe aus allen Nähten. So voll war er noch nie! Und das Beste: Die Menschen haben wirklich alles Mögliche gespendet. Von Sauerkraut und Knödel über Mettwürstchen, Käse, Wurst, Marmelade, Kaffee, Zucker, Brot, Suppen, Apfelsaft, kleine Konserven und noch viele andere Dinge. Ich habe mir in aller Ruhe ganz viele selbst gebackene Kekse mit der ein oder anderen Tasse Kaffee schmecken lassen und bin immer noch stolze Besitzerin von zig Packungen an herrlichen Keksen und Leckereien. Diese werden auf jeden Fall noch bis Ostern reichen.“
„Das Verrückte daran: Es sind viele Markenartikel dabei️ – einfach kaum zu glauben. Und es waren sogar einige Artikel für Körperpflege dabei, wie Hautcreme, Zahnbürsten und Zahnpasta, ein paar dicke Fäustlinge, die wie angegossen passen, ein kuscheliger Schal und eine Fleecedecke.“ Besonders gerührt hat Renate S. die Geste eines Ehepaares, das hochwertiges Futter für Hunde mit Allergien geschickt hat: „Das hat mich sehr zum Weinen gebracht, denn das Pärchen hatte in ihrer liebevoll geschriebenen Karte auch mitgeteilt, das ihr Hund erst vor kurzem von ihnen gegangen ist. Ist das nicht wahnsinnig lieb, wie viele Gedanken sich wildfremde Menschen um mich und sogar um meinen Hund gemacht haben?“
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Das Außergewöhnlichste aber war ein Stück liebevoll verpackter Schafsmilchseife, schreibt die Rentnerin. „So etwas hatte ich noch nie und ich bin gespannt darauf, wie sie wohl riecht. Diese Seife habe ich mir fürs neue Jahr aufgehoben – als kleinen Glücksbringer.“
Spenderin schreibt auf Karte für bedürftige Mülheimerin: „Glück ist für alle da“
Als die beschenkte Mülheimerin das letzte Paket ausgepackt, fällt ihr eine weitere liebevoll gestaltete Karte in die Hände, auf der sie einen besonders treffenden Spruch liest: „Da stand drauf: Glück ist für alle da. Das hat mich umgehauen. Nun muss ich schon wieder die Nase putzen und die Tränen abwischen. Gut, dass auch Taschentücher in den Paketen waren, mein Verbrauch daran ist immer noch enorm hoch.“
Ihre E-Mail schließt Renate S. „mit großer Dankbarkeit“ und wünscht „Mut für alle anderen, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich, und über „Jolanthe 2023“ hoffentlich auch so viel Verständnis, Mitgefühl und Unterstützung erfahren dürfen.“
Bedürftigen Mülheimerinnen und Mülheimern wie Renate S. wollen wir weiterhin mit unserer diesjährigen Jolanthe-Benefiz-Aktion helfen und sammeln Spenden für sie. Der Erlös daraus kommt in Zusammenarbeit mit dem Mülheimer Arbeitslosenzentrum (Malz) Menschen zugute, die beim Malz in der Beratung sind und deren Hilfsbedürftigkeit bekannt ist. Unser Jolanthe-Konto: DE05 3625 0000 0175 0342 77, Sparkasse Mülheim.