Mülheim. Einen Ermittlungserfolg vermeldete die Mülheimer Polizei nach dem Drogentod dreier Jugendlicher. Ein 21-Jähriger wurde vorläufig festgenommen.

Von Juli bis Oktober 2022 sind in Mülheim drei junge Menschen (17, 17 und 19 Jahre alt) verstorben – wie sich im Nachhinein herausstellte durch eine Drogenintoxikation. Die daraufhin von der Polizei gegründete Ermittlungskommission „Rollschuh“ vermeldet nun einen Ermittlungserfolg: Bei Durchsuchungen konnten die Ermittler Bargeld, mutmaßlich Drogen und verschreibungspflichtige Medikamente sicherstellen.

Die Polizei hatte im Oktober „vor der Einnahme unbekannter Substanzen oder dem sogenannten Mischkonsum unterschiedlicher Betäubungsmittel“ gewarnt und in diesem Zuge den Tod der drei jungen Menschen öffentlich gemacht. Wie nun bekannt wird, war zu dieser Zeit offenbar ein weiterer 19-Jähriger lebensgefährlich verletzt worden – auch hier durch eine Drogenintoxikation. Der Heranwachsende überlebte laut Polizei. Die Fälle verbindet „eine ähnliche Symptomatik“, wie Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato auf Nachfrage erklärt.

Drogentote in Mülheim: Polizei ermittelt seit Monaten

Die Ermittlungskommission „Rollschuh“ – in Anlehnung an den Skatepark, in dem ein 17-Jähriger im Oktober tot aufgefunden worden war – führte in den vergangenen Monaten verdeckte und offene Ermittlungen durch. „Dabei konnten einige Datenträger sichergestellt und Tatverdächtige wie Zeugen vernommen werden“, so Schwarz-Pettinato.

Der Mülheimer Skatepark gilt als eine der Anlaufstellen der Stadt für Drogenkonsumierende.
Der Mülheimer Skatepark gilt als eine der Anlaufstellen der Stadt für Drogenkonsumierende. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Im Rahmen ihrer Ermittlungen stieß die Kommission demnach auf eine Gruppe von jungen Menschen, die teilweise gemeinsam Drogen konsumieren sollen. Aus dem Umfeld dieser Gruppe gerieten fünf Männer (19, 19, 19 Jahre, 21 Jahre und 24 Jahre alt) und eine Frau (19) in den Fokus der Ermittler: „Sie stehen im Verdacht, mit unterschiedlichsten Betäubungsmitteln und Medikamenten Handel zu treiben.“

Durchsuchungen in Mülheim: 21-Jähriger vorläufig festgenommen

+++Drogentote in Mülheim: Eltern kritisieren Stadt und Polizei+++

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg erließ das Amtsgericht Duisburg Durchsuchungsbeschlüsse gegen die sechs mutmaßlichen Drogenhändler. Bei den am Mittwoch, 8. Februar, vollstreckten Durchsuchungsbeschlüssen stellten die Ermittler einen vierstelligen Bargeldbetrag, mutmaßliche Haschischblöcke und verschreibungspflichtige Medikamente – vermutlich Oxycodon – sicher. Ein 21-jähriger Mann wurde vorläufig festgenommen. Er soll einem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Ermittlung von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an.