Mülheim. Das Gymnasium Heißen holt am Donnerstag alle Schüler zurück ins Gebäude. 110 alte Heizungen sind Schrott: teure Panne für die Stadt Mülheim.
Im Gymnasium Heißen ist eine enorme Menge an Metall- und Elektroschrott angefallen. Am letzten Januartag wurden insgesamt 110 alte Nachtspeicherheizungen aus dem Gebäude geholt und entsorgt. Sie waren nicht mehr sicher, die Brandgefahr war akut. Daher wurde die komplette Heizungsanlage kurz vor Weihnachten abgeschaltet und eine aufwändige Reparaturaktion gestartet. Seit Wochen läuft in der Schule an der Kleiststraße der Aufbau eines provisorischen Heizungssystems.
Präsenzunterricht war anfangs nur in einzelnen Räumen möglich. Inzwischen hat sich das Gymnasium aus dem Notbetrieb mit vereinten Kräften herausgearbeitet. Ab Donnerstag, 2. Februar, können wieder alle Schülerinnen und Schüler im Gebäude unterrichtet werden – wenn auch unter etwas erschwerten Bedingungen. Anfangs bekam nur der Abiturjahrgang Präsenzunterricht.
Erleichterung am Mülheimer Gymnasium: Firmen wurden einen Tag früher fertig
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Wie das Mülheimer Schulamt auf Anfrage mitteilte, lernt die gesamte Oberstufe bereits seit dem 19. Januar wieder vor Ort. Am 25. Januar folgten die Fünft- und Sechstklässler – zugleich endete das Notbetreuungsangebot, das nur von den jüngeren Kindern genutzt wurde. Seit diesem Montag ist außerdem die Jahrgangsstufe 9 wieder im Haus. Ab dem morgigen Donnerstag gibt es auch wieder Präsenzunterricht für die Jahrgangsstufen 7 und 8. „Die beauftragten Firmen haben sehr gute Arbeit geleistet und sind einen Tag früher fertig geworden“, heißt es im jüngsten Newsletter der Schulleitung vom 1. Februar.
Allerdings stehen einige Räume vorerst nicht zur Verfügung. So können die Musikräume voraussichtlich erst in zwei Wochen wieder genutzt werden. Nach Auskunft von Stadtsprecherin Tanja Schwarze sind inzwischen rund 80 Prozent der Räume im Gymnasium Heißen wieder beheizt und nutzbar. Damit lägen die Arbeiten, an denen neben der Medl verschiedene Fachfirmen beteiligt sind, im Plan.
Jahrgangsstufen 7 und 8 kehren als Letzte zurück in Mülheimer Schule
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Im Wesentlichen zufrieden klingen auch die Eltern einer Fünftklässlerin, die seit vergangenem Mittwoch wieder regulär die Schule besucht – nach zweieinhalb Wochen Homeschooling. Der Unterricht laufe nach Stundenplan, berichtet die Mutter, auch Sportunterricht werde erteilt. Lediglich die Fachräume könnten noch nicht genutzt werden. Die Kinder bleiben also vorerst durchgängig im eigenen Klassenraum.
Erst am 30. Januar sind die Jugendlichen der Stufe 9 ins Gymnasium Heißen zurückgekehrt. Sie waren in der vergangenen Woche noch drei Tage auf Stufenfahrt. Die Stufen 7 und 8 mussten noch zwei Tage länger zu Hause lernen.
Tag der offenen Tür in geheizten Räumen
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Am Samstag, 4. Februar, von 9.30 bis 12.30 Uhr holt das Gymnasium den Tag der offenen Tür nach, der wegen der Heizungs-Panne verschoben werden musste. „Bis dahin sollen neben der Eingangshalle auch zwölf weitere Klassen- und Kursräume im zweiten und dritten Obergeschoss wieder mit Wärme versorgt sein“, kündigt die Stadt an.
Bis zum Ende der sechsten Kalenderwoche, das wäre der 10. Februar, sollen dann auch die restlichen Kursräume im Untergeschoss beheizt werden. Dann stünden nahezu alle Räume wieder zur Verfügung. Die Anmeldungen der künftigen Fünftklässler im Zeitraum 13. bis 15. Februar können plangemäß im Gebäude des Gymnasiums Heißen stattfinden, betont die Stadt Mülheim.
In den Osterferien werden die provisorischen Ölradiatoren ersetzt
In den Osterferien müssen die Handwerker und Techniker erneut ran. Dann sollen die provisorischen Ölradiatoren, die eilig ins Erdgeschoss und ins erste Obergeschoss geschafft wurden, abgebaut werden. Anschließend wird ein wassergeführtes System gebaut, für das nach Auskunft von Medl-Experten insgesamt etwa ein Kilometer Rohre verlegt werden müssen. Dieses Heizungssystem muss dann so lange halten, bis der Schulkomplex an der Kleiststraße in einigen Jahren komplett saniert wird.
Schon jetzt wird es für die Stadt Mülheim teuer. Der Heizungsausfall, die komplizierte Reparaturaktion seien kein Versicherungsfall, heißt es dort. „Die Stadt trägt die Kosten selbst.“ Welche Summe letztendlich zusammenkommt, könne man im Moment noch nicht sagen, „da die Arbeiten noch laufen und wir Planungen aus verschiedenen Gründen immer wieder an die aktuelle Situation anpassen müssen“.