Essen. Ab 14. Januar steht der Kennedyplatz wieder sechs Wochen lang im Zeichen der Trendsportart Eisstockschießen. Allerdings diesmal ohne Eis.

Wer Eisstockschießen für süddeutsches Brauchtum hält, mag überrascht sein, dass diese Sportart sich bereits zum dritten Mal für die Olympischen Winterspiele bewirbt, nämlich 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo. Dort würde allerdings auf echtem Eis gespielt, worauf die Essen Marketing GmbH in diesem Jahr aus Gründen der Energieeinsparung verzichtet und stattdessen auf ein spezielles Plastik setzt. „Essen ohne Ice“ öffnet am Samstag, 14. Januar, schon am Donnerstag (12.1.) bot die Essen Marketing GmbH (EMG) als Veranstalter die Gelegenheit zum Probe-Eisstockschießen.

Die Gründe für den Eis-Verzicht liegen auf der Hand: Die sechs Kunststoffbahnen, die sternförmig um eine große Feuerstelle in der Mitte des Platzes angeordnet sind, verbrauchen weder Strom noch Wasser und müssen nicht gesäubert oder gewartet werden. Bis zum 26. Februar, wenn die Veranstaltung endet, sollte da einiges an Vorteilen für die Umwelt zusammenkommen.

Kunststoffbahn statt Eisfläche – das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man sich drauf einlässt, macht auch das offenbar Spaß.
Kunststoffbahn statt Eisfläche – das ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man sich drauf einlässt, macht auch das offenbar Spaß. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Maße und Optik der Bahn wirken durchaus wettbewerbsfähig, den mit anderen Sportarten sozialisierten Essener mögen aber zunächst ganz praktische Fragen interessieren: Hier braucht man keine Spikes oder Krallen unter den Schuhen, denn der Untergrund ist nicht rutschig. Das Gewicht des Eisstocks ist mit ca. sieben Kilogramm auch für Seniorinnen und Senioren kein Problem. Und für Kinder hat die EMG sogar extra leichte Stöcke auf Lager.

Überraschend geringer Kraftaufwand auf dem Plastikbelag nötig

Auf dem Plastikbelag kommt man mit überraschend geringem Kraftaufwand ans Ziel. Geworfen wird eine Art Puck namens „Daube“, der beweglich ist, wodurch sich mit jedem Wurf ein neues Bild und damit auch eine neue taktische Herausforderung ergibt. Schon bei der ersten „Kehre“, wie ein von zwei Mannschaften mit jeweils vier Eisstöcken gespielter Durchgang heißt, kommt selbst für den absoluten Anfänger viel Spaß und ein wenig Ehrgeiz auf. Event-Experte Uwe Loch, der das Eisstock-Spezial betreibt, sagt es so: „Eisstockschießen ist ein Spaß für die ganze Familie. Es kann jeder spielen, vom kleinen Kind bis zur Seniorin.“

Dazu will passen, dass die EMG gestaffelte Preise anbietet, die auch Familien ein günstiges Gemeinschaftserlebnis bieten sollen. „Schulklassen bekommen bei uns Rabatt“, sagt EMG-Sprecher Florian Hecker. Auch persönlichen Service gibt es: Die Spielerinnen und Spieler werden von einem Betreuer zu ihrer Bahn begleitet, dort werden ihnen die Regeln erklärt, und dann kann es eigentlich auch schon losgehen.

Öffnungszeiten und Preise bei „Essen ohne Ice“

Die Öffnungszeiten: sonntags bis donnerstags von 13 bis 20.30 Uhr sowie freitags und samstags von 13 bis 22.30 Uhr. Am verkaufsoffenen Sonntag (15. Januar) haben die Bahnen von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Private Gruppen (maximal zehn Personen) zahlen für 90 Minuten zahlen jed nach Tageszeit gestaffelte Preise. 13 bis 14.30 Uhr: 30 Euro; 15 bis 16.30 Uhr: 50 Euro; 17 bis 18.30 Uhr: 60 Euro; 19 bis 20.30 Uhr: 80 Euro; 21 bis 22.30 Uhr: 70 Euro (nur freitags und samstags). Im Preis sind die Eisstöcke sowie eine kurze Spieleinführung enthalten.

Unternehmen können auch Gruppen mit mehr als zehn Personen anmelden, zahlen dann pro Teilnehmer 18 Euro. Es gibt eine Betreuung während der ganzen Spielzeit, und auf Wunsch übernimmt die EMG auch die Organisation und Durchführung eines kleinen Turniers.

Tickets können Interessierte unter www.visitessen.de/essenonice buchen.

Das Geld der Sponsoren, die jeweils Namensgeber der einzelnen Eisbahnen sind und ohne die die Veranstaltung nicht möglich wäre, wurde in ein gemütliches Ambiente auf dem Kennedyplatz investiert. Mehrere Essener Schausteller bieten Speisen und Getränke an, und die Gastronomien rund um den Kennedyplatz sind auch nicht weit, wenn man Wind und Wetter genug getrotzt hat.

Mit ihrem Arrangement will die EMG erreichen, dass sich die Besucher wohlfühlen, der Kennedyplatz soll zu einem gemütlichen Winterdorf mit sportlichem Spaß drumherum werden, betont Hecker. „Und im eigenen Unterstand an jeder der sechs Eisbahnen sind Familien, Freundinnen und Freunde oder Kolleginnen und Kollegen unter sich.“