Mülheim. Die Zahl der Einbrüche steigt laut Polizei in Mülheim. Eine Speldorferin berichtet, was sie und ihre Familie kurz vor Weihnachten erlebte.

Diesen Weihnachtsurlaub wird eine Mülheimer Familie nicht vergessen: Nach acht Tagen im fernen Paradies klingelte das Telefon. Die Nachbarn waren dran: Einbrecher hatten das Familienheim kurz vor dem Fest heimgesucht – und fast alles, was wertvoll war, mitgenommen. Der Schock sitzt tief.

Sie seien Opfer einer Einbruchsserie in Speldorf geworden, klagt eine Familienangehörige, die unerkannt bleiben möchte. Und tatsächlich: Die Polizei bestätigte nach längerer Auswertung nun eine „Häufung von Wohnungseinbrüchen in Mülheim“. Nicht nur in Speldorf, wo die Familie am Schemelsbruch wohnt, oder in Holthausen, wo es ebenfalls bitterliche Beschwerden über Einbrecher gab, hätten die Täter häufiger zugeschlagen. Laut Polizei-Pressesprecherin Sonja Kochem waren sie zuletzt auch in anderen Vierteln unterwegs. „Sie beschränken sich nicht auf einen oder wenige Stadtteile.“

Schon im November wies Statistik leichte Steigerung von Einbrüchen in Mülheim auf

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Die Polizeiliche Kriminalstatistik habe auch im November schon eine leichte Steigerung der Wohnungseinbruchsdiebstähle ausgewiesen, berichtete Kochem. Und kündigte an, man werde voraussichtlich Mitte Februar aussagekräftige Zahlen für das komplette Jahr 2022 bekannt geben.

Dann wird auch der Fall vom Schemelsbruch erfasst sein: „Wir haben einen Schaden von über 100.000 Euro“, schätzt die nach wie vor aufgebrachte Anwohnerin. Die Einbrecher seien mutmaßlich über ein Dachfenster in die Immobilie eingedrungen und hätten Schmuck, Handtaschen, Fahrzeugbriefe und einen Safe mitgehen lassen. „Sie haben sich viel Zeit genommen.“

Speldorferin glaubt, dass organisierte Verbrecher hinter all dem stecken

Auch Objekte in der unmittelbaren Nachbarschaft am Schemelsbruch sowie der Fuchsgrube seien im Dezember betroffen gewesen. Sie wisse zudem von Fällen auf der Saarner Kuppe, „mehrere an Heiligabend“. Die Speldorferin ist sicher, dass organisierte Verbrecher hinter all dem stecken: „Das waren bestimmt keine Kleinkriminellen.“ Sie habe von einem Einbruch gehört, bei dem ein Safe gleich vor Ort aufgeflext worden sei. „Das ist so was von dreist. . .“

Was der Familie widerfahren ist, wünsche man keinem, sagt das Opfer: „Ich leide noch immer. Und ich möchte das nie wieder erleben.“

„Einige Tatverdächtige werden auch noch erheblich später identifiziert“, so die Polizei

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Hilfe und Tipps zur Sicherung des Eigenheims bietet die Polizei an: Sobald Geschädigte Anzeige erstatten, weise man auf das Kommissariat Vorbeugung und Opferschutz hin, sagt Kochem. Da es immer mehr Delikte gibt, sensibilisiere man die eigenen Kollegen auch, noch mehr „auf verdächtige Wahrnehmungen zu achten“. Selten allerdings werden Einbrecher auf frischer Tat ertappt. Das heiße aber nicht, dass sie nie geschnappt werden, so Kochem. Zum Teil identifiziere man sie noch erheblich später.