Mülheim. Die Stadt Mülheim nimmt mehr Geld durch Hundesteuer ein. Die Summe, die Hundehalter für ihre Vierbeiner zahlen, erreicht längst Millionenhöhe.

Ein Plus bei den Einnahmen aus der Hundesteuer verbucht die Stadt im abgelaufenen Jahr. Die aktuell beinahe 10.000 Hunde, die in Mülheim steuerlich gemeldet sind, sorgen durch die Zahlungen ihrer Herrchen und Frauchen für einen Millionenbetrag.

Gestiegen ist in den vergangenen Jahren nicht nur die Anzahl der in Mülheim lebenden Hunde, sondern auch das Steueraufkommen, das durch die Einzahlungen der Hundesteuern in die Kasse der Stadtverwaltung geflossen ist. Das geht aus Zahlen des Landesstatistikamtes IT NRW hervor. Mit Blick auf das abgelaufene Jahr zeigt sich, dass von Januar bis September 2022 mehr Einnahmen aus der Hundesteuer im Stadtsäckel gelandet sind als im Vorjahr, nämlich 1.213.401 Euro. Die Stadt hat bereits das komplette Jahr ausgewertet und nennt für 2022 eine Hundesteuereinnahme von insgesamt exakt 1.623.816,59 Euro.

Mehr als 1,6 Millionen Euro hat die Stadt Mülheim 2022 an Hundesteuer eingenommen

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Für das Jahr 2021 hat das Landesstatistikamt, das wiederum die ersten drei Quartale als Vergleichszeitraum ansetzt, in Mülheim ein Hundesteueraufkommen von rund 1,18 Millionen Euro verzeichnet. Laut Stadt lagen die Einnahmen aus der Steuerabgabe für die Vierbeiner im gesamten Jahr 2021 bei insgesamt 1.620.792,44 Euro.

Laut Stadtsprecher Volker Wiebels lag die Zahl der angemeldeten Hunde in Mülheim vor Ausbruch der Corona-Pandemie bei rund 8500 bis 8800 Tieren. Durch Lockdown und Homeoffice ist es auch in der Ruhrstadt zu einem Haustierboom gekommen. Ende 2022 waren in Mülheim nach Aussage des Stadtsprechers 9756 Hunde gemeldet. Wiebels vermutet: „In den Betriebsferien der Verwaltung zwischen den Jahren sind wahrscheinlich noch Anmeldungen dazugekommen, die noch eingerechnet werden müssen.“ Zum Vergleich: Im Jahr 2003 zählte die Stadt Mülheim rund 6000 registrierte Hunde.

Hundesteuer in Mülheim ist gestaffelt: Je mehr Hunde, desto höher wird die Abgabe

Die Hundesteuer ist eine sogenannte Kommunalsteuer. Das bedeutet, dass die Gemeinden die Höhe dieser Steuer mittels Hundesteuersatzung selbst festlegen. Aktuell zahlen Hundehalter in Mülheim für einen Hund 160 Euro Hundesteuer pro Jahr, bei zwei Hunden werden 220 Euro pro Jahr je Hund fällig und wer drei oder mehr Hunde hält, muss 250 Euro pro Jahr je Hund zahlen. In Essen oder Oberhausen kostet ein Hund 156 Euro. Die Stadt Ahlen verzichtet bei nur einem Hund komplett auf eine Steuerzahlung.

Staffordshire-Hündin Frieda saß lange im Mülheimer Tierheim, bis sie von Anja Hahne adoptiert wurde. Da die Hündin aufgrund ihrer Rasse unter das Landeshundegesetz fällt, fallen für sie in Mülheim deutlich höhere Steuern an.
Staffordshire-Hündin Frieda saß lange im Mülheimer Tierheim, bis sie von Anja Hahne adoptiert wurde. Da die Hündin aufgrund ihrer Rasse unter das Landeshundegesetz fällt, fallen für sie in Mülheim deutlich höhere Steuern an. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Für Hunde, die im Sinne des Paragrafen 3 des Landeshundegesetzes als gefährlich eingestuft sind – dazu zählen etwa Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier – gilt in Mülheim der erhöhte Hundesteuersatz von 850 Euro pro Jahr. Andere Ruhrgebietsstädte wie etwa Bottrop nehmen keine höheren Steuern für diese auch als Kampfhunde bezeichneten Tiere.

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Auch die Nachbarstädte profitieren von der Hundeliebe ihrer Bürgerinnen und Bürger: Duisburg hat im vergangenen Jahr bis September gut 2,8 Millionen Euro eingenommen, Essen mehr als 3 Millionen Euro und Oberhausen knapp 1,8 Millionen Euro. In allen genannten Städten sind die Einnahmen wie in Mülheim gestiegen.