Mülheim. Die Kreissynode hat getagt. Die Finanznot zwingt möglicherweise zum Umbau des Diakonischen Werks. Was das für Mülheims Mitarbeiter heißen könnte.
Die Abgeordneten der evangelischen Kirchengemeinden Mülheims hatten am Samstag auf der Kreissynode des Kirchenkreises An der Ruhr viel Gesprächsbedarf. Unter anderem ging es um die Frage, ob das bislang kreiskirchlich verfasste Diakonische Werk künftig als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung geführt werden kann – und was das für das Personal bedeuten könnte.
Ziel ist es, die Angebote der Diakonie langfristig vor Ort zu erhalten – auch falls es aufgrund von Sparzwängen durch den Mitgliederschwund zu Fusionen zwischen Kirchenkreisen kommen sollte. Gemäß einer Mitteilung des Kirchenkreises ist angedacht, die hiesigen Gemeinden zu den Gesellschaftern besagter gemeinnütziger GmbH zu machen. Die neue Gesellschaft könne mit eigenständiger Verwaltung kostengünstiger arbeiten, hieß es. Man strebe einen Betriebsübergang mit Besitzstandswahrung und Erhalt des Tarifs für die Beschäftigten an. „Personalabbau ist damit nicht verbunden und nicht angestrebt“, betonte Superintendent Gerald Hillebrand.
Ukrainekrieg: „Stadt sucht Schulterschluss mit allen gesellschaftlichen Kräften“
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Der leitende Geistliche des Kirchenkreises, zu dem aktuell 41.000 Gemeindeglieder zählen, blickte auf ein Jahr mit vielen Herausforderungen zurück: Prägend war der Krieg in der Ukraine. „Die Stadt sucht bei der Bewältigung dieser Aufgabe den Schulterschluss mit allen gesellschaftlichen Kräften. Ich bin dankbar, dass unsere Kirchengemeinden und unsere kreiskirchlichen Werke schnell zur Stelle waren.“ Sein Dank gelte auch jenen, die gespendet haben.
Die Konfrontation mit dem Krieg fordere innere Konflikte zwischen Friedensmaxime und der Verteidigung gegen die russische Aggression heraus: „Den Widerspruch zwischen der eigenen Überzeugung und den unumgänglich erscheinenden Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine auszuhalten, fällt mir schwer“, so Hillebrand.
„Unter den Menschen mit geringem Einkommen macht sich Existenzangst breit“
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Auch die Situation von Mülheimerinnen und Mülheimern mit kleinen Einkommen nahm er in den Blick: „Die Menschen spüren die Teuerung beim Einkaufen, beim Tanken, bei den Nebenkosten. Vor allem unter denen mit geringem Einkommen macht sich Existenzangst breit.“ Die Pandemie spielte bei der Rückschau ebenfalls eine Rolle: „Was den Mitarbeitenden in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten abverlangt wurde, lässt sich kaum vergüten.“ Der den Pflegenden der Stadt verliehene Ökumenische Hoffnungspreis sei „ein bescheidener Versuch gewesen, Dank und Anerkennung auszudrücken“.
Der Kreissynodalvorstand hat neue Mitglieder: Pfarrerin Gundula Zühlke (Lukaskirchengemeinde) als Assessorin (1. Stellvertreterin des Superintendenten), Pfarrer Michael Manz (Lukaskirchengemeinde) als Skriba (2. Stellvertreter), Pfarrer Christoph Pfeiffer (Kirchengemeinde Broich-Saarn) und Pfarrerin Birgit Meinert-Tack (Kreiskirchliche Pfarrstelle für Seelsorge) als erster bzw. zweite stellvertretende Skriba.