Mülheim. Die Evangelische Kirchengemeinde Saarn besteht seit 175 Jahren. Ein Festprogramm erinnert an die Geschichte im Schatten des katholischen Klosters.
. Eine allerhöchste Kabinettsorder von Friedrich Wilhelm III. ermöglichte die 1844 die Gründung der Evangelischen Kirchengemeinde Saarn. Die Gemeindemitglieder feiern am Sonntag das 175-Jährige Bestehen mit einem Festgottesdienst in der weißen Dorfkirche. Auch wenn die neuen Turmuhren noch, fehlen beginnt das Fest um 10 Uhr.
Kurz vor Zwölf erzählen Menschen, wie sie früher in der Gemeinde gelebt haben. Wer erinnert sich noch? Im Gemeindehaus an der Holunderstraße folgt ein gemütliches Beisammensein und wer möchte, kann sich einer Führung durch die Dorfkirche anschließen. Einen historischen Rückblick auf 175 Jahre Evangelische Gemeinde in Saarn gibt Günter Fraßunke am Freitag, 5. Juli, um 18.30 Uhr, im Gemeindehaus an der Holunderstraße 5.
Rückblick auf 175 Jahre evangelische Gemeinde
Als Zisterzienserinnen 1214 ihr Kloster in Saarn gründeten, war an verschiedene christliche Glaubensrichtungen nicht zu denken. „Wessen Land, dessen Religion“, galt später in der Reformationszeit. Da entschied der Landesherr über seine Religion und die seines Volkes. „In Saarn sind erste reformatorische Strömungen um 1600 zu verzeichnen“, hat Fraßunke in Quellen erforscht.
Die Kirche stand auf einem Hügel jenseits der Ruhr
Die evangelische Kirche stand jedoch auf dem Hügel jenseits der Ruhr. Der Weg war weit, bei Hochwasser fuhr keine Fähre. Ihre Toten mussten die Protestanten auf dem katholischen Friedhof beerdigen – ohne Grabrede. Dem Bethaus folgte 1685 ein Kirchenhaus. Eine eigene Gemeinde hatten die Saarner aber längst noch nicht.
Neben der Dorfkapelle wurde 1751 ein eigener Begräbnisort eingerichtet. In der Kapelle gab es sporadische, ab 1824 regelmäßige Gottesdienst. Erst ab 13. Februar 1844 konnte sich die Saarner Gemeinde gründen und war damit selbstständig.