Mülheim. Nicht die Altstadt auf dem Kirchenhügel, sondern das alte Dorf Saarn wird beschrieben in einem neuen Freizeitführer. Was der Autor heraushebt.

Mit „Altstadt“ verbindet man in Mülheim eigentlich die schönen Fachwerkhäuser auf dem Kirchenhügel. Ein neues Buch über Altstädte im Ruhrgebiet mit dem Titel „Heimatschätze“ rückt aber einen anderen historischen Ortskern in den Blick: Saarn. „Beten und bummeln“ hat Autor Patrick Bierther das Kapitel überschrieben, und er berichtet über die Geschichte sowie die heutige Struktur des Dorfes. Am Ende dieser Ausführungen gibt es dann aber doch noch einen kleinen „Abstecher“ nach Mülheim-Mitte.

Am Zisterzienserinnen-Kloster sollte man laut dem Essener Autor einen Rundgang durch Saarn beginnen. Kurz charakterisiert er den Stadtteil: „Der Dorfkern ist klein, aber vielgestaltig. 70 denkmalgeschützte Gebäude, die katholische Kloster- und die evangelische Dorfkirche, rund 100 Geschäfte und Lokale warten in Saarn darauf, entdeckt zu werden!“

Kloster Saarn in Mülheim lohnt immer einen Besuch

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Drei Seiten widmet Bierther dem Klostern Saarn, berichtet über die Gründung im 13. Jahrhundert ebenso wie über die Gestalt der Kirche und der Gebäude. Erwähnt wird dann, wie diese heute genutzt werden: als Gotteshaus, als Begegnungsstätte mit Klostercafé, als Konzertort für anspruchsvolle Kirchenmusik, als Ort für ein kleines Museum zur Klostergeschichte – mit „einer professionell gemachten Ausstellung“. Der besondere Tipp des Autors: ein Besuch des Kräutergartens, des Museums und der Klosterkonzerte.

Fachwerk kennzeichnet die Mülheimer Altstadt auf dem Kirchenhügel. Ein kleiner Spaziergang lohnt sich auch hier.
Fachwerk kennzeichnet die Mülheimer Altstadt auf dem Kirchenhügel. Ein kleiner Spaziergang lohnt sich auch hier. © Klartext Verlag | Ziese

Sein Spaziergang führt weiter zur Klostermarktschule (von 1912) und in die Düsseldorfer Straße, die „Flaniermeile Saarns“ mit den „vielen Gastronomiebetrieben“. „Der Einzelhandel ist ganz überwiegend klein, inhabergeführt und traditionsreich“, schreibt Bierther, weist auf den jährlich stattfindenden Oldtimer Cup hin. Häuser, die man sich laut Autor anschauen sollte: Nr. 4, 6, 9, 12, 13, 52. Das Geburtshaus von Otto Pankok lohne einen Abstecher. Das Postamt von 1928 und die neoklassizistische Villa am Ende der Düsseldorfer nennt er sehenswert. Das gilt auch für die Landschaft und die alten Kotten und Höfe rund um Saarn. Drei ganz persönliche Gastronomie-Tipps gibt es für den Leser auch.

Kirchenhügel wird als „Keimzelle Mülheims“ bezeichnet

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Die letzten beiden Seiten im Kapitel sind dann dem Kirchenhügel als „Keimzelle Mülheims“ gewidmet. Stichworte für die Besichtigung: Petrikirche, Tersteegen-Haus, Marienkirche, Altenhof, Friedenstreppe, Gründerzeitbauten an der Friedrichstraße, klassizistische Bauten an der Kettwiger Straße. Auch auf den Jobs-Brunnen mit dem „verbummelten Studenten“ weist Patrick Bierther hin.

„Heimatschätze“ hat er natürlich auch in vielen anderen Ruhrgebietsstädten entdeckt, beschreibt die „Sagenhaften Backsteinbauten“ in Xanten oder die „Bewohnten Kulissen“ und Unna, skizziert die Altstädte in Haltern oder Hagen, Moers oder Lünen.

Der Freizeitführer „Heimatschätze“ ist erst kürzlich im Klartext Verlag erschienen: ISBN 978-3-8375-2456-7, Preis: 16,95 Euro