Mülheim. 970 Menschen, die in Mülheim in der Gebäudereinigung arbeiten, sollen deutlich mehr Geld bekommen. Worauf Betroffene nun achten sollten.
Lohn-Plus für Reinigungskräfte: Die 970 Menschen, die in Mülheim in der Gebäudereinigung arbeiten, bekommen deutlich mehr Geld. Der Einstiegsverdienst in der Branche klettert zum Oktober auf 13 Euro pro Stunde – 12,6 Prozent mehr als bislang. Beschäftigte in der Glas- und Fassadenreinigung kommen jetzt auf einen Stundenlohn von 16,20 Euro (plus 9,4 Prozent). Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.
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„Wer Schulen und Büros putzt oder für Hygiene im Krankenhaus und Altenheim sorgt, macht einen unverzichtbaren Job. Dafür gibt es nun eine wichtige Anerkennung“, sagt Peter Köster, Bezirksvorsitzender der IG BAU Mülheim-Essen-Oberhausen. „Mit dem kräftigen Einkommensplus haben die Beschäftigten auch in Zeiten hoher Inflation de facto mehr Geld in der Tasche – und verdienen deutlich mehr als den gesetzlichen Mindestlohn.“
Reinigungskraft in Mülheim: Lohnabrechnung überprüfen
Köster appelliert an alle Reinigungskräfte in der Region, ihre nächste Lohnabrechnung zu prüfen. Denn die Löhne seien – bei ungelernten Kräften ebenso wie bei Fachleuten in der Glas- und Fassadenreinigung – für die Betriebe verpflichtend. „Jede Reinigungsfirma muss sich an die neuen Standards halten. Niemand darf weniger als 13 Euro pro Stunde verdienen. Wer trotzdem zu wenig bekommt, sollte sich an die IG BAU wenden“, rät Peter Köster.
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Nach dem Tarifvertrag, den Gewerkschaft und Arbeitgeber ausgehandelt haben, sollen die Einkommen im Januar 2024 erneut steigen. Der unterste Stundenlohn liege dann bei 13,50 Euro. In der Glas- und Fassadenreinigung werden laut IG BAU künftig 16,70 Euro pro Stunde gezahlt. Außerdem profitiere der Nachwuchs: Die Azubi-Löhne erhöhten sich bis 2024 auf 900 Euro im ersten, 1.035 Euro im zweiten und 1.200 Euro im dritten Ausbildungsjahr.