Mülheim. Zum 1. Oktober wird der neue gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro gelten. Was der Deutsche Gewerkschaftsbund angesichts der Inflation dazu sagt.
Am 1. Oktober steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 12 Euro. Darauf macht der Deutsche Gewerkschaftsbund am Mittwoch, 28. September, ab 16.30 Uhr auch mit einer Aktion am Mülheimer Hauptbahnhof aufmerksam.
„Wir Gewerkschaften haben uns lange für eine Erhöhung des Mindestlohns auf eine Lohnuntergrenze auf 12 Euro je Stunde eingesetzt. Aus unserer Sicht mit Erfolg. Vor allem Frauen profitieren, weil sie oft weniger verdienen. Besonders im Handel, in der Gastronomie, bei Lieferdiensten und im Gesundheits- und Sozialwesen führen die 12 Euro zu Verbesserungen“, sagt Dieter Hillebrand, Regionsgeschäftsführer des DGB.
DGB: Preisexplosionen kann der neue Mindestlohn nicht auffangen
Der DGB möchte mit seinen bundesweiten Aktionen am Donnerstag darauf aufmerksam mache, dass der neue gesetzliche Mindestlohn von 12 Euro allen Beschäftigten zusteht, die unterhalb der gültigen Mindestlohngrenze bezahlt werden. Für den DGB kann der Mindestlohn aber „immer nur die unterste Haltelinie sein“. Gute Löhne gebe es nur mit Tarifvertrag. Umso wichtiger sei es, die Tarifbindung wieder zu stärken.
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Trotz der Mindestlohn-Anhebung nimmt der DGB in der Region auch die Sorgen vieler Menschen wahr. „Uns ist klar, dass auch mit 12 Euro Mindestlohn eine echte Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben kaum möglich ist. Viele machen sich aktuell ernsthafte Sorgen, was im Herbst und Winter auf sie zukommt“, so Hillebrand.
Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise könne auch der neue Mindestlohn nicht auffangen. Die Bundesregierung müsse jetzt schnellstens eine Energiepreispauschale und einen Energiepreisdeckel beschließen. „Um das zu finanzieren, muss der Gesetzgeber die Übergewinne der großen Energie- und Mineralölkonzerne abschöpfen“, fordert Hillebrand.