Mülheim. Die alte Kastanie am Parkplatz an der Delle in der Mülheimer Innenstadt ist gefällt worden. Warum die Stadt zur Kettensäge greifen musste.

Am Donnerstagmorgen schreckten die Anwohner der Straße Delle in der Mülheimer Innenstadt aus dem Schlaf. Der Grund: Aus der stadtbekannten Kastanie auf dem Parkplatz hinter der Sparkasse, war lautstark etwa die Hälfte der Baumkrone abgebrochen. Warum das Naturdenkmal nicht mehr zur retten war.

Wer rund um den Parkplatz an der Delle in der Innenstadt wohnt, dürfte am frühen Donnerstagmorgen aus dem Bett gefahren sein. Denn gegen 4 Uhr morgens war es dort zu einem „geräuschvollen Grünastabbruch“ gekommen, wie Stadtsprecher Volker Wiebels berichtet. Als sich ein großer Teil der Baumkrone löste, rissen die Äste im Fallen einen größeren, für den Baum, existenziellen Stämmling, einen Stabilität gebenden Trieb, mit, erläutert der Stadtsprecher.

Baumpflegefirma begutachtet Schaden an Naturdenkmal in Mülheimer Innenstadt

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Der mitgerissene Stämmling verlor seine Traghaltesicherung und schlug auf ein seitlich darunter stehendes Auto, heißt es in der Mitteilung der Stadt. „Personenschaden gab es gottlob nicht“, so Wiebels. Die angerückte Feuerwehr habe zunächst die Sicherheit für den Straßen- und Personenverkehr zunächst wieder hergestellt.

Anschließend habe das Umweltamt mit der Überprüfung des Baumes begonnen, zudem nahm eine Baumpflegefirma die Schadensbegutachtung vor. „Hierbei stellte sich heraus, dass der Baum, der gut die Hälfte seiner Baumkrone verloren hatte, aus Sicherheitsgründen umgehend gefällt werden müsse“, berichtet Volker Wiebels.

Tragende Triebe der alten Mülheimer Kastanie waren auseinandergebrochen

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Den Grund hatten die Fachleute entdeckt: Der verbliebene Stämmling in der Oberkrone der alten Kastanie hatte sein Widerlager verloren. „Das Gewicht der noch vorhandenen Stark-Äste zog nun über Traghaltesicherungen an diesem Stämmling, der an seiner Basis die verbliebene Hälfte eines Zwiesels, dem zweiten Trieb des Stammes, mit eingewachsener Rinde aufwies.“

Stadtsprecher Wiebels erklärt, warum das gefährlich zu werden drohte: „Da die auftretenden Kräfte sich in unbestimmter Größe durch den Widerlagerverlust erhöht haben, konnte diese Verbindung nun jederzeit ohne Vorankündigung brechen.“ Eine Stabilisierung der halb vorhandenen Baumkrone sei nicht möglich gewesen. Das Naturdenkmal musste – unter Zuhilfenahme eines Krans – gefällt und entsorgt werden.