Mülheim. Noch findet sich für jedes Flüchtlingskind ein Platz an Mülheims Schulen. Laut Verwaltung aber wird es enger: „Jeder muss sein Päckchen tragen.“

Rund 500 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine sind seit Ende Februar 2022 – seit Ausbruch des Krieges in ihrer Heimat – in Mülheim angekommen und mussten oder müssen noch in eine Schule vermittelt werden. Das teilte Peter Hofmann, Leiter der Schulverwaltung, bei der Sitzung des Bildungsausschusses in der vergangenen Woche mit.

325 Jungen und Mädchen seien aktuell in Mülheims Schulen untergebracht, rund 100 ständen in Kontakt mit dem Kommunalen Integrationszentrum, um alsbald einen Platz zu erhalten. Weitere 25 seien noch nicht registriert – und 50 hätten die Stadt schon wieder verlassen. Auch aus anderen Ländern gebe es natürlich Zuzüge – im gleichen Zeitraum seien 117 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus anderen Teilen der Welt nach Mülheim gekommen. 72 von ihnen habe man bisher einen Platz anbieten können.

An allen Mülheimer Schulen müssen die Kinder zusammenrücken

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Mit jeder neuen Ankunft müsse man darüber nachdenken, wo noch Kapazitäten sind, so Hofmann. „Noch sind wir aber in der Lage, Plätze anzubieten.“ Klar sei: In den Schulen müsse man weiter zusammenrücken, möglichst ohne allzu große Einschränkungen für die restliche Schülerschaft. „Trotzdem ist es natürlich eng und eine Belastung für die Schulen. Wir kriegen das aber noch ganz gut hin.“

Das immer mal wieder hinterfragte Mülheimer Verteilsystem der Schüler auf die einzelnen Schulen werde übrigens „von keiner einzigen Schule als ungerecht empfunden“. In der aktuellen Krise, so formuliert es Peter Hofmann, müsse „nun mal jeder sein Päckchen tragen“.