Mülheim. Wenn Hunde an Straßenlaternen pinkeln, können sie Schaden anrichten. Ihr aggressives Urin greift teils die Masten an. Wie die Lage in Mülheim ist.

Wenn Hunde ihr Beinchen heben, markieren sie nicht nur ihr Revier, sondern richten mitunter Schaden an. Denn: Der Hunde-Urin wirkt aggressiv und kann Ampel- und Laternenmasten beschädigen. Zuletzt hatte die Stadt Viersen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, weil dort mehr als 100 durch Hunde-Harn beschädigte Laternen abgebaut werden mussten. In Mülheim verhält es sich etwas anders.

Hunde-Pipi ist mehr als eine harmlose Duftmarke, mit der Rüden ihr Revier markieren. Das bekam nicht zuletzt die Stadt Viersen zu spüren, als dort über 100 Straßenlaternen abgebaut werden mussten. Der Hauptgrund für die beschädigten Masten: Urin von Hunden, der Korrosionsschäden verursacht hat. Eine Standsicherheitsprüfung hatte den desolaten Zustand der Masten an der Viersener Promenade aufgedeckt.

Hunde-Urin verursacht Korrosionsschäden an Masten, die dann ersetzt werden müssen

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Auch im Ruhrgebiet sind die Probleme mit den Ausscheidungen der pinkelnden Vierbeiner bekannt: In Bochum etwa sind es rund 80 verrostete Masten, die jährlich wegen Korrosionsschäden, die auf Hunde-Urin zurückzuführen sind, ausgetauscht werden müssen. Pro Mast seien das Kosten in Höhe von etwa 1000 Euro, heißt es in Bochum. Etwa 20 bis 25 Masten sind es in Gelsenkirchen, die jedes Jahr aus diesem Grund ersetzt werden müssen. Besonders betroffen seien Masten an Grünflächen oder Parks.

Und in Mülheim? Dort habe man das Problem nicht, schildert Stadtsprecher Volker Wiebels und nennt den Grund: Die Laternen und Ampelmasten im Mülheimer Stadtgebiet seien nicht aus dem für Hunde-Pipi anfälligen Aluminium, sondern durchweg aus Stahl und verzinkt. „Das kann nicht rosten“, sagt Wiebels.

In Mülheim gibt es stadtweit rund 14.000 Straßenlaternen

In Viersenwar das Problem mit den maroden Masten nach dem starken Sturm, der vor einigen Wochen über Nordrhein-Westfalen hinweggefegt war, aufgefallen: Der erste Laternenpfahl einer langen Leuchten-Reihe war einfach abgeknickt.

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Er biete „Hunden den ersten Anlaufpunkt, um ihr Geschäft zu verrichten. Möglicherweise ist dieser Mast deswegen als erster gebrochen“, vermutet ein Viersener Stadtsprecher. Die Stadt werde nun alle betroffenen Alumasten durch Stahlmasten ersetzen, die aber wegen der Engpässe am Markt derzeit schwer zu bekommen seien.

In Mülheim sorge der Energiedienstleister Westenergie für die Unterhaltung und Wartung der rund 14.000 Straßenlaternen in der Stadt und melde nur gelegentlich, dass Masten ausgetauscht werden müssen, was dann aber nicht auf die beschriebenen Korrosionsschäden zurückzuführen sei, berichtet Stadtsprecher Volker Wiebels.