Gelsenkirchen. Folgenschwere Reviermarkierung: Wenn in Gelsenkirchen Laternen ausgetauscht werden müssen, dann liegt das vor allem auch an Hunde-Pipi.
- Die Stadt Viersen machte zuletzt bundesweit Schlagzeilen, weil dort über 100 Straßenlaternen ausgetauscht werden müssen. Der Grund: Schäden durch Hunde-Urin.
- Das Problem kennt man auch in Gelsenkirchen als „ein Hauptgrund für notwendigen Mast-Wechsel“.
- 20 bis 25 Masten müssen hier jedes Jahr aufgrund von Schäden durch Hunde-Pipi ausgetauscht werden.
Beinchen hoch, Revier markieren – und Zerstörung anrichten? Hunde hinterlassen mit ihrem Pipi nicht nur eine harmlose Duftmarke. Das bekam die Stadt Viersen zuletzt zu spüren und machte bundesweit Schlagzeilen. Über 100 Straßenlaternen müssen dort abgebaut werden. Der Hauptgrund für die beschädigten Masten: Urin von Hunden. Es ist ein Problem, dass auch in Gelsenkirchen nur allzugut bekannt ist.
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Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, müssen in Gelsenkirchen jedes Jahr rund 20 bis 25 Masten aufgrund von Korrosionsschäden durch Hunde-Urin ausgetauscht werden. Damit sind die Schäden durch Hunde-Pipi „ein Hauptgrund für notwendige Mast-Wechsel im gesamten Stadtgebiet“, wie Stadtsprecher Martin Schulmann auf Nachfrage mitteilt.
Beschädigung durch Hunde-Urin: Stadt Gelsenkirchen schützt Laternen mit Stahl
Betroffen seien zumeist Aluminium-Masten, die allerdings nur in geringer Anzahl in Gelsenkirchen verbaut seien – gerade aufgrund ihrer Anfälligkeit in Sachen Hunde-Pipi. Urinbedingte Schäden bei klassischen Stahlmasten seien hin und wieder jedoch auch zu sehen. „Betroffen sind bisher allerdings nur Beleuchtungsmasten“, sagt Martin Schulmann. An Ampeln seien bislang noch keine entsprechenden Beschädigungen festgestellt worden.
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Bleibt die Frage, wie die Stadt Gelsenkirchen ihre Straßenlaternen vor dem zersetzenden Vierbeiner-Urin hütet. „Der Übergangsbereich der Masten zum Boden wird mit doppelten Stahlmanschetten besonders geschützt, um hier den empfindlichsten Bereich der Mastsysteme besonders zu schützen“, sagt der Stadtsprecher. Außerdem ist man nach Angaben Schulmanns 2021 dazu übergangen, nur noch besonders dicken Stahl einzusetzen.
Durch Kontrollen soll Schaden an Laternen in Gelsenkirchen schnell auffallen
Dazu ist es laut Stadt so, dass regelmäßig „Standsicherheitsprüfungen an den Beleuchtungsmasten durchgeführt werden, um derlei Beschädigungen frühzeitig erkennen zu können.“ Durch ebensolche Sichtprüfungen wurde der Schaden an den Laternen an der Viersener Promenade aufgedeckt und herausgefunden, dass diese nicht mehr lange halten werden. Stabilen Ersatz für die abgesägten Masten gibt es dort allerdings nicht so leicht – auch Stahl ist derzeit von weltweiten Lieferengpässen betroffen.
Die Stadt führt derzeit mit 100.000 Euro jährlich das „1000-Bäume-Programm“ durch, mit dem Gelsenkirchen noch grüner werden soll – und vielleicht auch die bedrohten Aluminium-Laternen geschützt werden? Je mehr Bäume, umso mehr Alternativen für Hunde – die Rechnung scheint nicht aufzugehen. Denn laut Stadt seien gerade auch in den Parkanlagen und an Grünwegen, wie zum Beispiel der Darler Aue in Erle, Lichtmasten „massiv von Schädigungen betroffen, obwohl zahlreiche Bäume und Wiesen im Umfeld der Wege als natürliche Alternative vorhanden sind.“
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Über die Hundesteuer finanzieren Hundehalter die Beschädigung durch ihre Hunde an den Masten übrigens nicht. „Die Hundesteuer ist vor allem eine Lenkungssteuer, mit der eine Kommune die Anzahl der Hunde im Stadtgebiet begrenzen möchte“, stellt Martin Schulmann klar.