Mülheim. Gegen eine vierte Mülheimer Gesamtschule hat die SPD sich ausgesprochen – dass die anderen Gesamtschulen gestärkt werden, begrüßt sie aber klar.
Dass im Zuge der neuen Schulentwicklungsplanung angedacht ist, zwei der drei Mülheimer Gesamtschulen auszubauen, begrüßt die hiesige SPD. Sowohl die Willy-Brandt-Schule in Styrum als auch die Gesamtschule Saarn sollen um je einen Zug erweitert werden. Verschiedene Baumaßnahmen sind angedacht, unter anderem soll das Mensa-Gebäude in Saarn durch einen Neubau ersetzt werden.
Gesamtschulen zu stärken, sei eine gute Idee: Dies könne die Chance auf Bildungserfolg „durch eine gesunde Mischung an den Schulen“ deutlich erhöhen, heißt es in einer Pressemitteilung der Bildungsausschuss-Vorsitzenden Gabi Hawig, des bildungspolitischen Sprechers Mathias Kocks und des Landtagsabgeordneten Rodion Bakum. Der städtische Ausbauplan schaffe „eine klare Perspektive für die Schulraumentwicklung“. Im Bildungsausschuss hatte sich auch die SPD gegen eine vierte Gesamtschule in der Stadt ausgesprochen. Es sei besser, die Schulen im Bestand zu ertüchtigen.
Mülheimer SPD fordert, auch über Pädagogik und Didaktik der Schulen nachzudenken
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Ein echter Bildungsentwicklungsplan greife auch pädagogische und didaktische Entwicklungen an den Schulen auf. „Wir erwarten jetzt, dass unter Einbezug der Lehrenden, der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern die inhaltlichen Themen mit dem Schulraumausbau und einer Weiterentwicklung der Mülheimer Bildungskette 0/25 verknüpft werden“, so die Politiker. Ein besonderes Anliegen sei ihnen „die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung und die Prüfung eines modernen Berufsschulzentrums“.
Bakum fordert von der künftigen Landesregierung „eine Neuauflage des Förderprogramms ,Gute Schule 2030’, welches die Kommunen bei der Modernisierung der Schulgebäude und bei der Tilgung von Krediten unterstützt“. Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Kinder seien vorrangig zu fördern.
„Ausbau von Studienplätzen für Lehramt, Sonder- und Sozialpädagogik vorantreiben“
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Der Ausbau von Studienplätzen für Lehramt, Sonder- und Sozialpädagogik sowie die Anpassung der Zugangsvoraussetzungen müsse zügig angegangen werden. „Es reicht nicht, 10.000 neue Lehrerstellen anzukündigen, wenn das notwendige Personal nicht ausgebildet wird“, so Bakum.
Der Zuzug ukrainischer Schülerinnen und Schüler stelle eine „Herausforderung“ da; bereits heute sei die Integration an den Schulen durch Raumknappheit erschwert. Man erwarte, dass die Verwaltung fortlaufend in Bildungsausschuss und Integrationsrat berichtet, „um Anpassungen am Schulentwicklungsplan frühzeitig vornehmen zu können“.