Mülheim. Das Schulzentrum in Mülheim-Saarn gehört zu einem der Bauprojekte, die sich dauernd verzögert haben. Aber es tut sich was. So ist der neue Plan.

Schon mehrfach hat sich die Sanierung der Gesamtschule und des Berufskollegs in Saarn verzögert. Das Projekt ist mit über 40 Millionen Euro nicht nur eines der teuersten in Mülheim. Es ist auch sehr komplex. Denn es umfasst mehrere Vorhaben. Nun ist ein Ende in Sicht – zumindest laut aktuellem Bauplan.

Auf einer neuen Großbaustelle fahren derzeit fleißig die Bagger umher und schaufeln die matschige Erde um. Auf dem noch brachliegenden Areal soll ein neues Schulgebäude für die Gesamtschule Saarn entstehen. Aber der Reihe nach.

Altes Hauptgebäude der Gesamtschule Saarn soll in diesem Sommer bezugsfertig sein

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Seit September 2018 wird das Hauptgebäude der Gesamtschule Saarn an der Lehnerstraße saniert. Die Kosten belaufen sich auf rund 11,3 Millionen Euro inklusive der Brandschutzmaßnahmen. Der Unterricht findet seitdem zum Teil im Nebengebäude an der Ernst-Tommes-Straße statt. Zum Teil aber auch in zwei Containern, die als provisorische Übergangslösung dienen.

Ursprünglich war geplant, dass die Klassen acht bis zehn im Sommer 2021 in das vollsanierte Hauptgebäude zurückziehen. In diesem Sommer soll es tatsächlich soweit sein. „Es sind nur noch ein paar Restarbeiten zu erledigen. Dann sind wir fertig“, sagt Edin Gracic, Planungsteamleiter des städtischen Immobilienservice. Im Anschluss soll die Sanierung der alten Sporthalle folgen, die Ende 2024 fertig sein soll. Dafür sind insgesamt rund 6,4 Millionen Euro veranschlagt.

Neues Schulgebäude der Gesamtschule Saarn soll im Sommer 2023 fertig werden

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Vor knapp drei Wochen hat das nächste Bauvorhaben begonnen. Auf einem circa 7000 Quadratmeter großen Areal soll ein neues Schulgebäude für die Gesamtschule Saarn entstehen – mit drei Etagen und einer großen Aula mit Bühnentechnik. Wenn es fertig ist, sollen dort die Klassen fünf bis sieben und die Oberstufe unterrichtet werden.

Der Rohbau soll schon in wenigen Wochen stehen. Das ist durch einen Modulbau mit rund 150 Containern möglich. Im Gegensatz zu den provisorischen Containern soll das Gebäude aber auch eine Fassade erhalten. „Dann sieht es auch aus wie eine richtige Schule“, so Gracic. Die Fertigstellung ist für den Sommer im nächsten Jahr geplant. Die Kosten belaufen sich auf rund 17,4 Millionen Euro.

Wenn neues Schulgebäude steht, folgt die Sanierung des Berufskollegs in Saarn

Wenn das neue Schulgebäude für die Gesamtschule Saarn dann fertiggestellt ist, ziehen erst einmal die Schülerinnen und Schüler vom Berufskolleg Saarn ein. Denn auch ihre Schule muss erneuert werden. Die Sanierungsphase soll vom Sommer 2023 bis zum Winter 2025 dauern. Die Kosten betragen rund 9,9 Millionen Euro.

Sobald alle Baumaßnahmen beendet worden sind, wird das Nebengebäude an der Ernst-Tommes-Straße abgerissen. Das soll voraussichtlich 2026 der Fall sein. Nachdem sich das gesamte Projekt immer wieder verzögert hatte, sind die Verantwortlichen jetzt aber optimistisch: „Wir halten den aktuellen Bauplan für sehr realistisch“, sagt Planungsteamleiter Edin Gracic.

Die Schülerinnen und Schüler sind froh, wenn das Bauprojekt endlich abgeschlossen ist

Vier Zehntklässlerinnen von der Gesamtschule Saarn erzählen, dass sie der Baulärm störe – vor allem bei Klassenarbeiten. „Es ist so laut und nervt einfach. Außerdem ist es in den Containern im Sommer viel zu heiß und im Winter viel zu kalt“, erzählt Aleyna Teibri. Hört man sich auf dem Schulhof um, ist die Meinung der Betroffenen eindeutig: Sie freuen sich alle, wenn das Bauvorhaben endlich mal ein Ende nimmt.

Darum hat sich die Sanierung immer wieder verzögert

Die Sanierung des Schulzentrums in Saarn hat sich bisher immer wieder verzögert. Die Verantwortlichen des Bauprojektes nennen dafür unterschiedliche Gründe: Schwierigkeiten, eine Baufirma zu finden, Personalausfälle wegen Corona und das Warten auf die Ausschreibungsvergabe. Auch der Klassenzimmer-Brand in der Gesamtschule Saarn im Jahr 2017 hatte Auswirkungen auf den Bauplan. Auch die Kosten hatten sich immer weiter erhöht. Dies liegt laut den Verantwortlichen vor allem an steigenden Preisen im Bausektor. Ursprünglich waren insgesamt 22,1 Millionen Euro veranschlagt worden. Die derzeitige Kalkulation sieht 48,5 Millionen Euro vor.